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Chronik

Verwertung von Restmüll wird immer teurer

Der Wirtschaft geht es gut – das sorgt für mehr Produktivität und damit auch mehr Müll. Die Preise für die Restmüllverwertung sind seit der Wirtschaftskrise stark gestiegen.

Durch die gute Konjunktur fällt derzeit mehr Müll an als noch in der Wirtschaftskrise. Dieser wird zuerst zerteilt und dann weiterverarbeitet oder verbrannt. Die Lager der Verbrennungsbetriebe sind gut gefüllt, die Betriebe können daher höhere Preise für die Verarbeitung von thermischem Müll verlangen.

Preise beinahe verdoppelt

„Im Jahr 2012 hatten wir Ausschreibungen, wo Preise deutlich unter 100 Euro pro Tonne erzielt wurden – teilweise Preise von 70 Euro pro Tonne. Wir hatten im vergangenen Jahr eine Ausschreibung, da lag der Preis bei knapp 140 Euro pro Tonne. Das heißt, hier ist nahezu mit einer Verdoppelung zu rechnen“, bestätigt Christian Schreyer vom Dachverband der Steirischen Abfallwirtschaftsverbände.

Dazu kommt, dass Müll teilweise quer durch Europa transportiert wird: Schließt beispielsweise eine Anlage, müssen andere mehr aufnehmen – und dadurch würde der Preis wieder steigen.

Müllaufkommen in Tourismusregionen und Stadt höher

Insgesamt fallen in der Steiermark jährlich rund 150.000 Tonnen Restmüll an. Die Menge an Restmüll sei geografisch aber sehr unterschiedlich verteilt: In der Oststeiermark – insbesondere in Hartberg, Fürstenfeld, Weiz und Feldbach – würden geringe Abfallmengen pro Einwohner und Jahr anfallen, so Schreyer: „Deutlich unter 100 Kilogramm – teilweise bis runter auf 70 Kilogramm. In der Tourismusregion Dachstein-Tauern haben wir sehr hohes Restmüllaufkommen pro Einwohner und Jahr und ebenfalls in der Stadt Graz.“

Auswirkung auf Müllgebühren möglich

Diese Pro-Kopf-Rechnung hinkt laut Christian Schreyer aber etwas: Berechnet wird der anfallende Müll pro Einwohner mit Hauptwohnsitz in der jeweiligen Region. In Graz verursachen aber auch viele Menschen Müll, die außerhalb der Hauptstadt gemeldet sind.

Die derzeit hohen Verarbeitungskosten von Restmüll könnten sich auch auf die Müllgebühren der einzelnen Haushalte auswirken, so Schreyer: Bleibt der Preis hoch, werden Gemeinden möglicherweise mehr Geld von den Bewohnern verlangen.