Mitten im Herzen von Graz krachten am Donnerstag zwei Straßenbahnen der Linien 1 und 4 zusammen – und das an einer heiklen Stelle: Die zwei Straßenbahnen sperrten den dreispurigen Opernring bzw. Joanneumring quasi ab – die Folge war Stau in der gesamten Innenstadt.
Laut Polizei wurden bei dem Zusammenstoß 15 Insassen leicht verletzt – sie wurden in Krankenhäuser gebracht und versorgt.
Polizei spricht von Vorrangverletzung
Zum Unfall kam es, als die Linie 1 an der Einfahrt auf den Jakominiplatz nach links abbiegen, während die Linie 4 geradeaus über die Kreuzung fahren wollte – laut Polizei dürfte es sich um eine Vorrangverletzung handeln. Polizeisprecher Wolfgang Braunsar sagte, dass die Lenkerinnen der Straßenbahnen zum genauen Unfallhergang noch befragt werden müssen.
Eine der Straßenbahnen sprang bei dem Unfall aus den Schienen – das brachte den gesamten Straßenbahnverkehr in Graz für etwa zwei Stunden zum Erliegen. Ein Wartungsfahrzeug der Graz Holding schaffte es schließlich, die entgleiste Straßenbahn in die Schienen zu setzen und abzuschleppen, in weiterer Folge wurde dann der Verkehr wieder freigegeben.
Die Polizei schließt nicht aus, dass einzelne Fahrgäste vor dem Eintreffen der Rettungskräfte die Unfallstelle verlassen und selbst einen Arzt aufgesucht haben – für die genaue Klärung des Unfallhergangs werden sie gebeten, sich mit dem Stadtpolizeikommando Graz in Verbindung zu setzen.
Erst vergangene Woche hinterließ das Europacup-Spiel des WAC gegen AS Roma in Graz einen bitteren Nachgeschmack: Der Verkehr rund ums Stadion kam stundenlang völlig zum Erliegen. Verantwortlich dafür fühlte sich niemand – mehr dazu in Megastau in Graz: Niemand fühlt sich verantwortlich.