Autos auf einem Schrottplatz
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Wirtschaft

Schrotthändler kämpfen mit Preisverfall

Die internationale Konjunktur schwächelt, speziell die Bereiche Stahl, Maschinen und Fahrzeugen kämpfen zunehmend mit Absatzschwierigkeiten. Diese Entwicklung bekommen auch die steirischen Schrotthändler immer mehr zu spüren.

Der Preis für Stahlschrott rasselte heuer in den Keller – und zwar um etwa 80 Euro pro Tonne seit dem Frühjahr; bei Lieferungen in das europäische Ausland sei der Preis noch weiter nach unten gegangen, rechnet Peter Reichl, Branchensprecher in der Wirtschaftskammer Steiermark vor. Grund ist der Abwärtstrend bei der Stahlproduktion in Österreichs Nachbarländern Deutschland und Italien.

Reichl befürchtet, dass die Preise für Stahlschrott in naher Zukunft noch weiter fallen werden und sich auch der sogenannte Sekundärrohstoffhandel spürbar einbremsen wird – Sekundärrohstoffe sind Rohstoffe, die durch Recycling aus entsorgtem Material gewonnen werden.

Preisstruktur vor Zusammenbruch

Während die Kosten für die Müllentsorgung steigen – mehr dazu in Verwertung von Restmüll wird immer teurer –, breche die Preisstruktur beim Schrott zusammen, klagt die Branche. Setzt sich die Preisentwicklung in den kommenden Monaten fort, besteht laut Peter Reichl die Gefahr, dass bei einer Altmetall-Übernahme statt einer Vergütung eine Zuzahlung verlangt werden muss, um die eigenen Kosten zu decken. Das wäre vor allem bei sogenannten schlechten Sorten der Fall, also Schrott mit Verbundstoffen wie Holz oder Plastik.

China sorgt für zusätzliche Unsicherheit

Zusätzlich kommt eine erhebliche Unsicherheit wegen den Entwicklungen in China – da immer mehr wiederverwertet wird, könnte China zum Schrottexporteur werden, was die ohnehin schon niedrigen Schrottpreise noch weiter nach unten drücken würde, heißt es in der Branche.