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Wirtschaft

Nachhaltige Geldanlagen immer beliebter

Immer mehr Steirer setzen auf nachhaltige Geldanlagen. Grüne Investmentfonds erreichen mittlerweile mit einem Marktanteil von 14 Prozent einen neuen Rekord.

Das liebste Buch der Menschen ist und bleibt zwar das Sparbuch, das bestätigte jüngst eine IMAS-Studie. Doch demnach halten auch 62 Prozent der Österreicher das Sparbuch nicht mehr für zeitgemäß. Laut Finanz-Experten werden deshalb andere Produkte am Kapitalmarkt immer beliebter.

Trend zu „Investieren mit gutem Gewissen“

Der Finanzmarkt wird grüner – immer mehr Menschen wollen ihr Geld nicht nur ertragreich, sondern auch nachhaltig anlegen, also ökologisch und ethisch. Laut aktuellen Daten des Forums Nachhaltige Geldanlagen haben in Österreich grüne Investmentfonds mit einer Summe von mehr als 21 Milliarden Euro einen neuen Spitzenwert erreicht.

Auch bei der größten Bankengruppe des Landes, bei Raiffeisen, zeigt sich, dass Investieren mit gutem Gewissen im Trend liege, sagt Vorstandsdirektor Rainer Stelzer: „Begonnen haben wir vor 15 Jahren als Pionier, richtig zu laufen begonnen haben die Produkte vor fünf Jahren, und die letzten zwei Jahre verzeichnen wir Steigerungsraten von mehr als 50 Prozent.“

Ökologische und soziale Faktoren von Bedeutung

Der Anteil der nachhaltigen Fonds liegt aktuell bei einem Rekordwert von 14 Prozent. Den Kunden sei nicht egal, was mit ihrem Geld passiere, sagt der Geschäftsführer der Raiffeisen Capital Management Dieter Aigner. Das heißt, immer mehr Geld fließt in Fonds, die ökologische und soziale Faktoren berücksichtigen.

Grand Paris Express
Société du Grand Paris
Die Erweiterungspläne der Pariser Metro

So kann man etwa in das größte Verkehrsprojekt Europas – dem Grand Paris Express – investieren. Dabei geht es konkret um die Erweiterung der Metro in Paris um 200 Kilometer. Atomkraft, Waffenhändler, Ölkonzerne oder Unternehmen, die Kinder für sich arbeiten, werden auf der anderen Seite bei diesen Geldanlagen ausgeschlossen.

Großes Interesse bei jungen Menschen

Die Nachhaltigkeit werde dabei auch überprüft, so Aigner: „Natürlich gibt es auch Zertifikate, in Österreich das Umweltsiegel, auf europäischer Ebene das FNG-Siegel. Diese Gütesiegel versuchen eben die Investmentprozesse genau anzuschauen, ob auch wirklich das was draufsteht auch drinnen ist.“

Grüne Geldanlagen werden laut Experten weiter im Trend liegen – auch wegen der Klimaschutzdemos. Vor allem junge Menschen bis 29 Jahre würden in diese Geldanlage investieren, so Rainer Stelzer. Ab 50 Euro monatlich sei das möglich, mit einer Laufzeit von mindestens fünf Jahren.