Newton ist nicht der einzige sonderbare Patient im Schweizer Privatsanatorium „Les Cerisiers": Auch Möbius und Einstein sind hier – doch nichts ist in Wahrheit, wie es scheint, denn die Begehrlichkeiten um das Weltwissen sind groß – und bald schon gibt es Tote.
Die Mordserie reißt nicht ab
“Da ist natürlich der Brennpunkt der 60er-Jahre, die Kuba-Krise, die Atom-Krise, die waren damals auf dem Höhepunkt. Aber es stellt sich schon auch die Frage, inwiefern wir heute einen Schritt weiter sind“, kommentiert Regisseurin Claudia Bossard die Verantwortung der Wissenschaft zu jener Zeit.
Weltfrieden gegen Profitinteressen – ein Zufall führt zum nächsten, und die Mordserie in der Nervenheilanstalt geht weiter. Bossard hat „Die Physiker“ auf ihre Weise inszeniert: “Frauen spielen sämtliche Männerfiguren. Und Männer spielen sämtliche Frauenfiguren, um den Zufall noch mehr herauszufordern.“
Dürrenmatt vom eigenen Erfolg irritiert
Mit seiner Groteske traf Dürrenmatt bei der Uraufführung 1962 in Zürich den Nerv der Zeit – bald war es das meistgespielte Stück im deutschsprachigen Raum. “Dürrenmatt war ein Dramatiker, der nie zufrieden war mit seinen Stücken, der immer weiter geschrieben hat, der umgeschrieben hat. Dass die ‚Physiker‘ so ein Riesen-Welthit geworden sind, das hat ihn fast schon irritiert“, erklärt die Regisseurin.