Zigarette in Aschenbecher – dahinter ein Rauchverbotsschild
APA/HELMUT FOHRINGER
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Wirtschaft

Rauchverbot: Noch viel Unsicherheit

Die Unsicherheit der Wirte rund um das Rauchverbot steigt: In knapp zwei Wochen tritt es in Kraft, und es ist noch nicht klar, wer für Rauch und Lärm verantwortlich ist, wenn es Anrainerbeschwerden gibt. In Graz gibt es dazu noch eine Besonderheit.

Im Grazer Stadtgebiet können Wirte einen 80 Zentimeter breiten Streifen rund um ihre Lokale frei nutzen, während der Gastgartenöffnungszeiten können die Kunden sogar bedient werden – in anderen Orten etwa in Schladming oder Leoben geht das nicht.

Die Streifen rund um die Lokale einer Grazer Kaffeehauskette werden rege genutzt, erklärt Betreiber Stephan Pensold, denn schon seit 2015 herrscht in seinen Lokalen Rauchverbot. „Die Raucher rauchen draußen und gehen dann wieder zurück ins Lokal. Im Grunde genommen ist das sehr positiv aufgenommen worden, auch von den Rauchern, dass drinnen rauchfrei ist, dass es nicht mehr stinkt, auch die Mitarbeiter sind happy. Im Grunde genommen haben wir keine Probleme mit dem Streifen und auch mit den Anrainern nicht“, und das obwohl die Streifen rege genutzt werden.

Wirtschaftskammer fordert klares Gesetz

Gehen ab 1. November flächendeckend die Kunden nach draußen, um zu rauchen, könnten aber Anrainerbeschwerden auftreten, so die Befürchtung der Gastronomen, und wer haftet dann für Zigarettenrauch oder Lärm, wenn etwa Alkohol im Spiel ist? Klaus Friedl, Sprecher der Gastronomen in der Wirtschaftskammer Steiermark, fordert eine Gesetzesänderung. „Wir brauchen ein klares Gesetz für den Wirt, dass ihm dieser Lärm nicht als Strafe zugerechnet wird. Der Kunde sollte wissen, dass er für seinen Lärm verantwortlich ist.“

Auch für Kaffeehausbetreiber Pensold dürfe der Wirt nicht verantwortlich gemacht werden: „Im Grunde genommen ist es öffentlicher Raum – ob die Leute jetzt vorbeigehen und Lärm machen oder vom Lokal rausgehen, da kann man den Gastronomen nicht verantwortlich machen, und es wäre natürlich wichtig, dass das auch gesetzlich geregelt wird.“

Heizstrahler soll Raucher anlocken

Laut Wirtschaftskammer rüsten inzwischen einige Lokalbetreiber ihre Gastgärten mit Heizstrahlern aus: Sie hoffen, dadurch auch im Winter für Raucher die erste Wahl zu sein.