Spartenstich beim Ressidorf in der Grazer Herrgottwiesgasse
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Soziales

Caritas startet Elisabeth-Sammlung

Am 17. November findet in allen steirischen Pfarren die nächste Caritas-Spendenaktion statt. Am Dienstag wurde die Spendenkampagne in der Wohnungsloseneinrichtung Ressidorf vorgestellt, für dessen barrierefreie Erweiterung es zugleich den Spatenstich gab.

Die sogenannte Elisabeth-Sammlung kommt traditionell der Inlandshilfe zugute, etwa den Notschlafstellen wie Arche 38 und dem Schlupfhaus, aber auch der Marienambulanz oder den Lerncafés.

Elisabeth-Sammlung:

Spenden für die Elisabeth-Sammlung bitte an das Caritas-Spendenkonto:
Steiermärkische Sparkasse
IBAN: AT08 2081 5000 0169 1187

Dauerhaftes Zuhause für Wohnungslose

Das Ressidorf in der Grazer Herrgottwiesgasse bietet insgesamt 20 Menschen – meist österreichischen Männern –, die sonst wohnungslos wären, eine dauerhafte Heimat. Die meisten Bewohner seien chronisch alkoholabhängig, viele von ihnen auch pflegebedürftig. Mit der Erweiterung um ein Zimmer könne man die Hauskrankenpflege, die sich im Ressidorf bewährt habe, ausweiten.

Unterstützung im Alltag

Das sei für die Bewohner extrem wichtig, um den Menschen den Alltag zu erleichtern sowie ihre Gesundheit zu verbessern, sagt Ressidorf-Leiter Pierre Payer: „Wir haben hier Bewohner, die ihre Medikamente, wenn sie nicht von einer diplomierten Krankenschwester vorgeteilt werden würden, nicht selbstständig auf die richtige Art und Weise nehmen würden. Wir haben hier Personen, die unter 40 Jahre alt sind, aber diese Form der mobilen Krankenpflege in Anspruch nehmen dürfen und müssen.“

Zudem soll das Ressidorf nach dem Umbau, der von der Stadt Graz und dem Land Steiermark unterstützt wird, barrierefrei sein. Das Ressidorf ist eines der Inlandsprojekte der Caritas, welchen die Spenden im Rahmen der Elisabeth-Sammlung zugutekommen.

Armut als sozialer Ausschluss

Laut Statistik Austria sind 1,2 Millionen Österreicher armutsgefährdet – besonders trifft es Kinder, Frauen im Alter, Alleinerziehende und Langzeitarbeitslose. Laut Caritas-Direktor Herbert Beiglböck bedeute Armut heute nicht mehr, dass man sie einem Menschen sofort an der Kleidung ansieht – Armut bedeute vielmehr, dass man vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen ist.

Mehr Respekt für armutsgefährdete Menschen

In Hinblick auf die Regierungsverhandlungen im Bund und auch auf die steirische Landtagswahl wünsche er sich von den Politikern deshalb Respekt: „Ich halte das deshalb auch wichtig in einer Gesellschaft, wo Leistung so wichtig ist, alles wird auf der Basis von Leistung gemessen, und da gibt es Menschen, die das nicht schaffen.“

Vor allem drei Fragestellen seien dabei relevant, so Beiglböck: „Respekt für die Würde des Menschen, für ihre Form, wie sie das Leben gestalten und für den Sozialstaat – den Respekt, das sollten wir uns vornehmen, in nächster Zeit deutlicher zu realisieren.“