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ORF.at/Carina Kainz
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Chronik

Ab Mitternacht Rauchverbot in allen Lokalen

Zu Mitternacht werden auch in den letzten verbliebenen Raucherlokalen der Steiermark die Zigaretten endgültig ausgedämpft – das generelle Rauchverbot tritt in Kraft. Steirische Gastronomen blicken der neuen Regelung mit gemischten Gefühlen entgegen.

Im Vorfeld gab es bereits mehrfach Diskussionen darüber, wer die Einhaltung des neuen Gesetzes kontrolliert und wer für Rauch und Lärm verantwortlich ist, wenn es Anrainerbeschwerden gibt – mehr dazu in Rauchverbot: Noch viel Unsicherheit (19.10.2019) und Rauchverbot: Wer kontrolliert? Wer straft? (24.10.2019).

„Beim Beisammensein fehlt die Zigarette dann“

Die Zigarette zum Kaffee – bis Punkt Mitternacht gehört sie für die Gäste in Anita Kohlbachers Kaffeehaus noch dazu. Der Zeit danach blickt sie skeptisch entgegen: „Ich bin seit meinem 15. Lebensjahr in der Gastro und ich bin eigentlich ein Gegner des Rauchverbots, weil bei einem gemütlichen Kaffee, oder einem Spritzer am Abend und einem lustigen Beisammensein fehlt dann die Zigarette, finde ich.“

31. Oktober: Rauchverbot

Ab Mitternacht gilt in Österreich das absolute Rauchverbot in der Gastronomie – geraucht werden darf dann nur mehr im Freien, auf Terassen oder in Gastgärten. Der Weg hin zum Rauchverbot war lang.

Kohlbacher glaubt durch das Rauchverbot Einbußen zu haben: „Weil gewisse Leute sagen auch sie kommen nicht mehr, weil nicht mehr geraucht werden darf und sie bleiben lieber zuhause.“

Aus für das Raucher-Separée

Eine Angst, die Engelbert Tschech vom Restaurant Corti, das einst eine eigene Zigarrenkarte führte, nicht teilt: Guten Gewissens wird er das noch bestehende Raucher-Separee um 00.00 Uhr schließen.

Ohne Zigaretten schmecke es ohnehin besser, betont Tschech: „Das war auch früher für mich immer ein Problem, wenn zwischen jedem Gang geraucht wurde. Eine Zigarette danach – dagegen ist nichts einzuwenden und wenn sie an der frischen Luft konsumiert wird, wieso nicht.“

„Rauchfrei seit 2018“

Auch Wirt Adi Brandl vom Gasthaus Unterm Goldenen Dachl blickt dem generellen Rauchverbot positiv entgegen: „Ich bin schon rauchfrei seit März 2018, weil es geheißen hat, es kommt sowieso das Rauchverbot. Jetzt werden die Karten wieder neu gemischt und ich glaube mit einem vernünftigen Miteinander werden wir dieses Problem auch lösen. Sei es Raucher oder Anti-Raucher – ich glaube, wenn man vernünftig ist funktioniert das.“

Gemischte Gefühle auch bei den Gästen

Auch bei den Gästen in den Lokalen scheint die Meinung über das Rauchverbot eher durchwachsen. So spricht sich ein ehemaliger Raucher etwa für die neue Regelung aus – er habe nur darauf gewartet, dass es „endlich einmal kommt, das neue Gesetz“ und auch Themen, wie dass Angestellte von Lokalen durch das Passivrauchen in Mitleidenschaft gezogen werden dominieren bei den Befürworten des Rauchverbots. Aber auch negative Stimmen werden laut. So kündigte etwa eine Lokalbesucherin an, zum Rauchen künftig zuhause zu bleiben.