Claudia Klimt-Weithaler im Radio Steiermark-Studio
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Wahl 19

Klimt-Weithaler: Sozialexpertin mit Deja-vu

Claudia Klimt-Weithaler kämpft bereits zum dritten Mal als KPÖ-Spitzenkandidatin um den Einzug der Kommunisten in den Landtag. Am Freitag war sie beim ORF Steiermark zu Gast und beantwortete auch Ihre Fragen.

Die gebürtige Obersteirerin ist Chefin der zweiköpfigen KPÖ-Landtagsfraktion und hat bei jeder ihrer nun schon vier Landtagswahlen ein Deja-vu bezüglich Zittern um den Verbleib in der Landstube. Es ging sich bisher noch jedes Mal aus – und ohne die Kommunisten und speziell Klimt-Weithaler würde im steiermärkischen Landtag tatsächlich ein wesentlicher Oppositionsgeist fehlen.

Im Landtag anerkannt

Die 48-Jährige ist im Landtag bei politischen Gegnern anerkannt: Im Sozialbereich ausgesprochen fachlich versiert, klar im Ausdruck und keine Freundin des persönlichen Untergriffs. Die ausgebildete Kindergartenpädagogin gilt als Spezialistin in Sozialfragen, nach drei Perioden im Landtag hat sie sich ein geschärftes politisches Profil erarbeitet. Als Nachfolgerin der steirischen KPÖ-Legende Ernest Kaltenegger an der Klubspitze im Jahr 2010 obliegt ihr nun das dritte Mal die Hauptlast des Ringens um einen Wiedereinzug in die Landstube.

Fotostrecke mit 20 Bildern

20 Fragen an Claudia Klimt-Weithaler
APA/Peter Kolb/ORF
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Geboren wurde Klimt-Weithaler 1971 in der obersteirischen Industriestadt Fohnsdorf. Nach dem Besuch der Volks- und Hauptschule und der Ausbildung zur Kindergartenpädagogin übersiedelte sie nach Graz, in den Arbeiterbezirk Liebenau. Dort begann sie ein Pädagogikstudium parallel zu Anstellungen in unterschiedlichen Kinder- und Jugendorganisationen sowie in Frauenprojekten.

Quasi eine Politik-Quereinsteigerin

Der KPÖ trat sie erst im März 2000 bei, in der Anfangszeit der ÖVP-FPÖ-Koalitionsregierung. Der quasi Quereinsteigerin hört man an, dass sie ihren Lebensweg lange außerhalb von Parteistrukturen machte: Sie bedient sich weder im Landtag noch im persönlichen Gespräch des häufigen „Politikersprechs“.

So läuft der KPÖ-Wahlkampf

Die Kommunisten kämpfen um den Wiedereinzug in den Landtag und um jede Stimme. Ulli Enzinger hat den Wahlkampf der KPÖ einen Tag lang begleitet.

Alleinerzieherin zweier Teenager-Töchter

Die Mutter zweier Töchter – 13 und 17 Jahre alt – lebt in Graz. Als Alleinerzieherin weiß sie, wo ihrer potenziellen Wählerklientel der Schuh drückt – etwa bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. 2003 baute sie eine Kinderkrippe mit dem Schwerpunkt „geschlechtssensible Pädagogik“ auf, noch bis Februar 2010 war sie dort Geschäftsführerin. Seit Herbst 2005 ist sie Landtagsabgeordnete der KPÖ mit den Schwerpunkten Soziales und Bildung, ab 1. März 2010 übernahm sie von Ernest Kaltenegger den Klubvorsitz. Im Landtagswahlkampf 2010 gelang es ihr und ihren Mitstreitern, trotz Verlust von zwei Mandaten die einzige KPÖ-Vertretung in einem österreichischen Landtag zu halten. Dass der Pflegeregress im Frühsommer 2014 zurückgenommen wurde, darf sich die Kommunistin zu einem Gutteil auf ihre rote Fahne schreiben.

Den sozialen Anliegen treu

In der – nun vorzeitig beendeten – Legislaturperiode blieb sie, zusammen mit dem zweiten KPÖ-Mandatar, dem bisweilen polternden Werner Murgg den sozialen Anliegen treu: Erreicht wurden Verbesserungen bei der Kinder- und Jugendpsychiatrie oder beim lange umstrittenen Thema Wohnunterstützung. Ein Schwerpunkt war der Kampf zum Erhalt der drei Spitäler als solche im obersteirischen Bezirk Liezen, gekrönt von einem Erfolg bei der mit FPÖ und Grünen initiierten Volksbefragung im Bezirk.

Claudia Klimt-Weithaler (KPÖ), Erstwählerin Jacqueline Haider und ORF Steiermark-Chefredakteur Wolfgang Schaller
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Claudia Klimt-Weithaler im Gespräch mit Erstwählerin Jacqueline Haider und ORF Steiermark-Chefredakteur Wolfgang Schaller

Im Gespräch mit ORF Steiermark-Chefredakteur Wolfgang Schaller sagte sie zur Leitspital-Debatte: „Das klingt so toll, wir machen jetzt ein tolles Leitspital, und dann fahren alle Leute dorthin, und andere brauchen wir eh nicht mehr. So ist es nicht. Wir haben nie gesagt, dass es keine Reformen braucht, aber ich würde mir zum Beispiel wünschen zu schauen, welches dieser drei bestehenden Krankenhäuser eignet sich dafür, dass man daraus ein Leitspital macht. Beispiel Rottenmann: Könnte man ausbauen, könnte man wirklich zu einem Leitspital machen, gleichzeitig könnte man aber auch Bad Aussee und Schladming insofern weiter betreiben, dass weiterhin eine normale Gesundheitsversorgung gegeben ist – also diese Notfallgeschichten – und sich dann überlegen, kann man irgendwo zur Spezialisierung beitragen. Dann hätten die Leute wirklich die gleichen Anfahrtswege wie jetzt und keine längeren, um das geht es hier.“

Claudia Klimt-Weithaler zu Gast im „Steiermark heute“-Studio

Auch Franz Neger hat mit der KPÖ-Spitzenkandidatin über die wichtigsten Wahlkampfthemen gesprochen.

Hat nicht immer eine Antwort parat

Neben ihrer Leidenschaft, dem Diskutieren über jedwedes Thema – Klimt-Weithaler gibt Politiker-untypisch offen zu, wenn sie etwas nicht weiß und keine Antwort parat hat – liest sie sehr gerne – wenn nicht gerade Wahlkampf ist.