Gefällte Esche
APA/HERBERT PFARRHOFER
APA/HERBERT PFARRHOFER
Umwelt

Asiatischer Pilz bedroht heimische Esche

Ein vermutlich aus Asien eingeschleppter Pilz bedroht die heimischen Eschen – Waldwirtschaftsexperten sprechen von einer dramatischen Situation. Ein möglicher Ausweg ist die Züchtung resistenter Eschen, doch hier stehe man noch am Anfang.

2007 wurde der vermutlich aus Asien stammende Pilz bei den Eschen in der Steiermark erstmals beobachtet, sagt Martin Krondorfer von der Forstlichen Ausbildungsstätte Pichl im Mürztal, mittlerweile sei der Großteil der Eschen betroffen.

Beträchtliche Schäden

Die Schäden seien beträchtlich: Die Blätter werden schwarz und fallen verfrüht ab, Zweige und Stämme werden geschwächt und können die Baumkrone nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgen.

„Meist kommen dann Sekundärschädlinge wie Eschenborkenkäfer oder Pilze wie der Hallimasch dazu, die der Esche dann endgültig den Garaus machen, und das ist eine sehr dramatische Situation. Der Wurzelstock, die Wurzeln morschen in kürzester Zeit ab, in ein, zwei Jahren sind die so morsch, dass der Baum einfach umfällt. Jetzt muss man sich vorstellen, wie groß die Eschen sind, das sind Bäume mit einem Meter Durchmesser oder mehr, und wenn die dann unkontrolliert fallen, kann ein riesiger Flurschaden entstehen, und in der Nähe von Forstwegen und Wanderwegen ist auch Leib und Leben in Gefahr“, sagt Martin Krondorfer.

Resistente Eschen stehen erst am Anfang

Die Esche habe keinerlei natürliche Abwehrmaßnahmen. Die Forschung versuche aber, resistente Eschen zu züchten – bis diese nachwachsen, dauere es aber noch Jahre, so der Experte: „Ich hoffe, dass es gelingt resistente Eschen zu züchten, denn wenn diese Baumart ausfällt, hat eine ganz natürliche Waldgesellschaft, der Eschen-, Ahorn-, Ulmen-Schluchtwald, einfach schon zwei Baumarten verloren, und das wäre doch eine sehr dramatische Situation auch in der Steiermark.“ Die heimischen Ulmen seien nämlich schon seit rund 100 Jahren von einem Pilz befallen, und hier sei bisher eine Trendwende nicht gelungen.