KIT – Kriseninterventionsteam
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Chronik

20 Jahre Kriseninterventionsteam

Sie betreuen Angehörige in akuten Krisen nach Unfällen oder Suiziden und sind bei großen Katastrophen im Einsatz: die 400 ehrenamtlichen Helfer des Kriseninterventionsteams Steiermark. Nun feiert das KIT sein 20-jähriges Bestehen.

Das Grubenunglück von Lassing im Juli 1998 war die eigentliche Geburtsstunde des Kriseninterventionsteams. Weil das KIT aber erst ein Jahr später im Katastrophenschutzgesetz verankert wurde, feierte man am Samstag im Stift Vorau das 20-jährige Bestehen.

Neue Herausforderungen

10.000 Mal waren die ehrenamtlichen Betreuer bisher im Einsatz – immer dann, wenn Menschen plötzlich gestorben sind: „In den 20 Jahren haben wir einfach dazugelernt. Es hat begonnen mit dem Lawinenunglück in Wald am Schoberpass mit drei Toten, wir haben gesehen, da bedarf es mehr als nur einer kurzen Betreuung, es war die Amokfahrt in Graz, und jetzt kommen neue Bedrohungen dazu, zum Beispiel das Thema Blackout“, sagt Edwin Benko, der fachliche Leiter des Kriseninterventionsteams – das KIT bereitet sich also auch darauf vor, Menschen nach einem möglichen großflächigen Stromausfall zu betreuen.

„Jeder Einsatz ein erster Einsatz“

Steiermarkweit sind 400 ehrenamtliche Akutbetreuer jederzeit einsatzbereit – eine von ihnen ist Jolande Sedlak: „Ich finde einfach, dass es eine sehr sinnvolle und wertvolle Arbeit ist, darum mache ich das. Für mich persönlich fordernd ist, wenn Kinder dabei sind, weil ich selbst Enkelkinder habe, da stellt man dann den Bezug her.“

Im Grunde sei jeder Einsatz eine Herausforderung, doch man nehme immer wieder auch Positives mit, so Martin Prem, ebenfalls ehrenamtlicher Akutbetreuer: „Schwierig sind immer Kindereinsätze, Säuglingstod ist etwas sehr Herausforderndes – im persönlichen Sinne – und natürlich große Einsätze, die in der Organisation herausfordernd sind. Im Grunde ist jeder Einsatz ein Stück weit herausfordernd, weil ein jeder Einsatz ein erster Einsatz ist, weil man die Familie ja nicht kennt.“

Besonders wichtig: Selbstfürsorge

Gespräche und Supervision helfen den Helfern, sich abzugrenzen. Besonders wichtig sei auch die Selbstfürsorge – nur wer gut auf sich achtet, kann auch andere unterstützen.