Seit zwei Jahren arbeitete der 20-Jährige als Lehrling im Diakonissen-Krankenhaus – weil sein Asylantrag abgelehnt wurde, befindet er sich nun in Schubhaft.
Abschiebung wäre Todesurteil
Die Abschiebung wäre sein Todesurteil, heißt es – er gehöre der in Afghanistan verfolgten Gruppe der Hazara an, sagt seine Patin Regina Höfer: „Hossein ist im Iran geboren, nur aufgrund der Staatsbürgerschaft seines Vaters ist er Afghani. Er ist seit einem Jahr auf dem Weg zum Christentum, mein Mann und ich haben ihn auf dem Weg immer begleitet, und wenn er jetzt zurückkommen würde, würde er als Ausländer erkannt, und Christen werden in Afghanistan verfolgt.“
Auch Hannes Stickler, Verwaltungsleiter des Diakonissenkrankenhauses in Schladming, setzt sich für seinen ehemaligen Lehrling ein: „Ich brenne für Hossein, weil er ein junger Mensch ist, der sich weit auf den Weg gemacht hat, der hier Sicherheit sucht, der hier einen Karriereweg angegangen ist, in einer fremden Sprache, in einem fremden Land. Ich habe vollen Respekt vor diesem gut integrierten, freundlichen, sympatischen jungen Menschen.“
„Es braucht ein Bleiberecht“
Weil die Parteien nun ein Gesetz ausarbeiten wollen, wonach Asylwerber ihre Lehre fertig machen dürfen, hofft man, dass das auch für Hossein schon gilt, so der evanglische Bischof Michael Chalupka: „Es braucht für diese Lehrlinge einen Abschiebestopp, bis diese Regelung greifen kann, es braucht ein Bleiberecht, sonst ist das auch eine völlige Ungleichbehandlung.“ Man plane, so heißt es am Sonntag, auch den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte anzurufen.