Peter Filzmaier
ORF
ORF
Politik

Wahl 19: Filzmaier zur Ausgangslage

Am Beginn der letzten Woche vor der Landtagswahl war am Montag der Politikwissenschaftler Peter Filzmaier Gast im steirischen Presseclub. Dabei analysierte er die Ausgangslage, den Wahlkampf sowie die Schlüsselfragen der Wahl.

Am kommenden Sonntag wählt die Steiermark einen neuen Landtag, 955.796 Steirerinnen und Steirer sind wahlberechtigt. Sechs Parteien stehen auf dem Stimmzettel: Neben SPÖ, ÖVP, FPÖ, Grünen und KPÖ will es diesmal auch NEOS in die Landstube schaffen.

Montagabend brachte Peter Filzmaier pointiert die Schlüsselfragen für diese Landtagswahl auf den Punkt – nämlich wie hoch wird die Wahlbeteiligung sein, wie viele Parteien werden den Einzug in den Landtag schaffen und welche Koalitionsmöglichkeiten werden sich daraus ergeben.

Steirischer Presseclub – Clubabend mit Peter Filzmaier

Der Politikwissenschaftler Peter Filzmaier war im Grazer Presseclub zu Gast – dabei gab er seine Einschätzungen zur kommenden Landtagswahl in der Steiermark ab.

Wahlbeteiligung von großer Bedeutung

Die Wahlbeteiligung hat für Peter Filzmaier diesmal eine besondere Bedeutung, erreichte sie doch bei der letzten Landtagswahl 2015 mit 67,9 Prozent einen historischen Tiefststand: „Das bedeutet schon rein rechnerisch, dass jede Partei im Austausch mit dem Nichtwählerlager mehr Stimmen gewinnen oder verlieren könnte als im Austausch mit irgend einer anderen Partei.“

Vier, fünf oder sechs Parteien?

Die Frage, ob es vier, fünf oder sechs Parteien in den Landtag schaffen, sei nicht nur für die potentiellen Wackelkandidaten NEOS und KPÖ von zentraler Bedeutung, denn, so Filzmaier, „die Grünen beispielsweise, die müssten ja hoffen, dass es KPÖ und NEOS knapp nicht schaffen, weil das die Mandatsberechnung beeinflusst, und damit die Chancen auf eine schwarz-grüne zumindest rechnerische Mehrheit – ob sie nun politisch gewollt ist oder nicht – steigen. Oder bei nur vier Parteien im Landtag heißt das im Umkehrschluss, dass wenn Schwarz-Grün keine Mehrheit hat und wir jetzt eine Pattsituation einmal ausnehmen, dann würde es auch eine andere Mehrheit von Rot-Blau in welcher Reihenfolge auch immer geben.“

Keine Silber- und Bronzemedaillen zu vergeben

Eines hat laut Peter Filzmeier für die Wähler aber kaum Bedeutung: „Das Rennen um den zweiten Platz ist aus meiner Sicht ein reines Medien- und auch Parteienthema, denn es wäre mir neu, dass Silber- und Bronzemedaillen bei einer Landtagswahl vergeben werden.“ Zudem sei kaum zu erwarten, dass die Parteien sich in den letzten Tagen vor der Wahl noch zu möglichen Koalitionsvarianten äußern werden.