Luftaufnahme Diakonissenkrankenhauses in Schladming, (10.1.2013)
BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com
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Soziales

Asyl-Lehrling Hossein aus Schubhaft entlassen

Der afghanische Flüchtling Hossein, der im Schladminger Diakonissen-Krankenhaus eine Lehre begonnen hatte und eine Woche lang in Schubhaft gesessen ist, ist wieder auf freiem Fuß – das teilte am Freitag das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl mit.

Sein Arbeitgeber, die evangelische Diakonie und viele Unterstützer in der Region hatten sich gegen eine Abschiebung Hosseins nach Afghanistan und für ein neues Asylverfahren eingesetzt – mehr dazu in Weiter Bangen um afghanischen Asylwerber (12.11.2019).

Zweites Asylverfahren geplant

„Wir sind alle erleichtert, dass Hossein jetzt in Sicherheit ist“, sagt Christoph Riedl, Asylrechtsexperte bei der Diakonie; er hoffe darauf, dass Hossein rasch nach Schladming zurückkehren kann.

Laut Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl wurde ein Folgeantrag zugelassen: Es werde zu einem zweiten Asylverfahren kommen, sagt Riedl – dabei werde der neue Fluchtgrund geprüft. „Hossein hat sich dazu entschlossen, zum Christentum zu konvertieren, er ist im Taufvorbereitungskurs. Dadurch ist ein neuer Fluchtgrund entstanden. Im Falle einer Rückkehr nach Afghanistan würde das für ihn große Gefahr bedeuten.“

Fortsetzung von Lehre derzeit unklar

Sechs Monate hat die Asylbehörde Zeit, um eine Entscheidung zu treffen, bis dahin sei Hossein aufenthaltsberechtigt, sagt Riedl. Ob er seine Lehre im Diakonissen-Krankenhaus fortsetzen kann, sei aber noch unklar – es handle sich um rechtliches Neuland: „Die Lehre musste aufgrund der derzeit geltenden Rechtslage beendet werden, das wird jetzt mit dem Arbeitsmarktservice zu verhandeln sein, dass Hossein auch wieder an seinen Lehrplatz zurückkehren kann.“