Überschwemmungen in Scheifling
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Chronik

Vermurungen: Murtalbahn schwer beschädigt

Nach dem Nachlassen des Starkregens im oberen Murtal zeigt sich jetzt das Ausmaß der Schäden. Besonders schwer getroffen wurde die Murtalbahn – die Aufräumarbeiten werden Wochen dauern, der Schaden beträgt rund zwei Mio. Euro.

Es ist die größte Unwetterkatastrophe in der Unternehmensgeschichte, sagt Ronald Kiss, Direktor der steiermärkischen Landesbahnen, zu denen die Murtalbahn gehört. Er schätzt den Schaden, der durch die Muren und Schlammlawinen entstand, auf rund zwei Mio. Euro.

Hunderte Meter Gleis weggeschwemmt

Besonders betroffen ist ein Abschnitt bei Stadl-Predlitz: „Mehrere hundert Meter Gleis sind weggeschwemmt oder direkt herausgerissen, teilweise überschwemmt oder unterspült, dass der Unterbau weg ist.“ Auch zwischen Unzmarkt und Murau ist die Bahnstrecke an mehreren Stellen unterspült und daher unterbrochen.

Bahnstrecke wochenlang unterbrochen

Sobald die Witterung es zulässt, werde man mit der Beseitung der Schäden beginnen, mehrere Tonnen Schienenmaterial seien betroffen – sie müssen mit schwerem Gerät weggeräumt werden, sagt Ronald Kiss.

Auf der Strecke zwischen Unzmarkt und Murau können voraussichtlich noch in dieser Woche erste Probefahrten gemacht werden, hofft man bei den steiermärkischen Landesbahnen; möglicherweise werde man den Betrieb Ende der Woche wieder aufnehmen können, wenn auch mit verringerter Geschwindigkeit.

Wesentlich länger wird die Strecke zwischen Murau und Tamsweg gesperrt bleiben: „Wir versuchen, nach Möglichkeit bis Weihnachten die schwereren Arbeiten zu bewältigen; sollte aber die Frostperiode früh eintreten, kann es passieren, dass wir den Teilbetrieb heuer nicht mehr schaffen werden.“ Dann wäre die Strecke erst nach dem Ende der Frostperiode, also im Frühjahr, wieder befahrbar – doch man setze alles daran, dass das nicht passiert, so Kiss.

Auch Schienenersatzverkehr nur eingeschränkt möglich

In Richtung Salzburg ist derzeit auch der Schienenersatzverkehr nur eingeschränkt möglich, weil die Straßen immer wieder gesperrt sind. Um die Aufräumarbeiten auch finanziell bewältigen zu können, hoffen die steiermärkischen Landesbahnen auf Hilfe aus dem Katastrophenfonds.

Lage in Unwettergebieten bleibt angespannt

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