Mann wirft Wahlkarte in die Wahlurne
ORF.at/Zita Klimek
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Politik

Wahl 19: Die Spitzenkandidaten haben gewählt

Die Spitzenkandidaten bei der Landtagswahl haben ihre Stimmen abgegeben – für sie heißt es nun warten auf die Hochrechnung. Die meisten machen das im Kreis ihrer Familie.

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) warf am Sonntag als erster der vier noch ausstehenden Spitzenkandidaten seine Stimme in die Wahlurne: „Zwei Stimmen jedenfalls für die ÖVP“, sagte Schützenhöfer danach, in Begleitung seiner Ehefrau Marianne, offenbar in bester Sonntagslaune.

Hermann Schützenhöfer und seine Frau Marianne bei der Stimmabgabe
APA/GEORG HOCHMUTH
Hermann Schützenhöfer und seine Frau Marianne

Zu den Wahlaussichten sagte er: „Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Wir haben zwar Rückenwind vom Bund, und überall habe ich viele Leute getroffen, aber ich bin ohnehin ständig im Land unterwegs.“ Er suche die Zusammenarbeit, denn für ihn heiße führen auch zusammenführen. Auf mögliche Koalitionsvarianten wollte er sich nicht einlassen, nur so viel: „Der Erste redet als erstes mit dem Zweiten.“

Nach der Wahl machte sich Schützenhöfer mit Ehefrau Marianne auf zum Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Veit – dort ist übrigens auch die Grabstätte der Landeshauptmann-Familie Krainer. Schützenhöfer sagte, nach der Heiligen Messe werde seine Frau etwas kochen. Am frühen Nachmittag werde er sich ins Büro in der Grazer Burg begeben, um etwas zu arbeiten, danach zur ÖVP-Zentrale am nahen Karmeliterplatz und ins Wahlzentrum in der Aula der Alten Universität.

Schickhofer: „Es geht mir richtig gut“

Als dreifacher Familienvater wollte SPÖ-Spitzenkandidat Michael Schickhofer den Tag mit seinen Kindern sowie seiner Frau verbringen – seine Stimme gab er im Kindergarten Baierdorf im oststeirischen Anger ab. Der SPÖ-Chef zeigte sich locker: „Es geht mir richtig gut, nach dem letzten Schichtbier gestern habe ich einmal richtig durchschlafen können und überraschenderweise ist der Gregor (sein Sohn, Anm.) auch später gekommen, also ich gehe ausgeschlafen in den Tag.“

Michael Schickhofer
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Beim Einwerfen seines Stimmzettels in die Wahlurne unterstrich er vor Medien – die nach Erlaubnis des Wahlleiters mit ins Wahllokal durften: „Ich verrat’s euch: Ich habe Zukunft gewählt.“ Insgesamt sei er positiv gestimmt: „Über acht Wochen habe ich eine Sozialdemokratie erlebt, die so motiviert und leidenschaftlich unterwegs war. Wir haben viel von den über 100.000 Hausbesuchen mitgenommen und jetzt sind die Steirerinnen und Steirer am Zug.“

Kunasek: „Wir haben alles gegeben“

FPÖ-Spitzenkandidat Mario Kunasek gab in Gössendorf im Bezirk Graz-Umgebung seine Stimme ab – dabei ist der steirische Chef der Freiheitlichen seit einigen Wochen Grazer: Er zog mit Frau Sabrina und Sohn Theo in ein neu gebautes Haus. Zum Stichtag war Kunasek allerdings noch in Gössendorf gemeldet, weshalb noch an seinem ehemaligen Wohnsitz zur Urne gegangen ist.

FPÖ-Spitzenkandidat Mario Kunasek (rechts) mit Gattin  Sabrina Koroschetz und Sohn Theo am Sonntag, 24. November 2019, anl. seiner Stimmabgabe zur Steirischen Landtagswahl in Gössendorf. –
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Kunasek fuhr selbst den Kinderwagen vor, Frau Sabrina daneben. Nach der Stimmabgabe meinte er gegenüber Medien: „Ich habe ein gutes Gefühl. Wir hatten eine gute Wahlbewegung und Stimmung, aber abgerechnet wird am Schluss.“ Er sieht seine Blauen jedenfalls „motiviert, Verantwortung zu übernehmen, egal was rauskommt“. Den Wahlkampf bezeichnete er als „nicht einfach, aber wir haben alles gegeben“.

Krautwaschl hat bereits gewählt

Grünen-Spitzenkandidatin Sandra Krautwaschl hat wohl etwas länger geschlafen, denn am Samstag hatte einer ihrer Söhne Maturaball. Ihre Stimme gab Krautwaschl bereits am vorgezogenen Wahltag ab – sollten die Grünen Grund zum Feiern haben, werden sie das Sonntagabend in der Scherbe im Bezirk Lend machen.

Klimt-Weithaler: „Nervös und hoffnungsvoll“

Claudia Klimt-Weithaler, Spitzenkandidatin der KPÖ, zeigte sich am verregneten Wahlsonntag vor ihrem Wahllokal nervös und hoffnungsvoll zugleich: „Nervös sind wir sehr. Die Stimmung in den letzten Tagen war sehr gut. Jetzt müssen wir aber schauen, ob es sich ausgeht. Ich hoffe es sehr“, so Klimt-Weithaler, die von ihrer Tochter Emilia begleitet wurde.

KPÖ-Spitzenkandidatin Claudia Klimt-Weithaler mit ihrer Tochter Emilia am Sonntag, 24. November 2019, anlässlich ihrer Stimmabgabe zur steirischen Landtagswahl in Graz.
APA/GEORG HOCHMUTH
Claudia Klimt-Weithaler und ihre Tochter Emilia

Nach der Stimmabgabe wollte die KPÖ-Spitzenkandidatin noch zu ihrer zweiten Tochter fahren, sich dann zu Hause noch einmal ausrasten und dann am Nachmittag ins Büro in den Landtagsklub fahren; anschließend wird auch sie in die Alte Universität gehen. Ins Volkshaus, wo traditionell die Wahlparty der Kommunisten gefeiert wird, kommt sie frühestens um 20.30 Uhr.

Swatek will „gemütlich“ frühstücken

Niko Swatek, Spitzenkandidat der NEOS, wollte am Sonntag nach Wochen wieder einmal ausschlafen und dann „gemütlich“ mit seiner Freundin frühstücken, um dann bei seiner Familie auf die Hochrechnung zu warten. Anschließend wird er – wie alle anderen ja auch – in der Wahlmedienzentrale erwartet. Auch er hat seine Stimme schon am vorgezogenen Wahltag abgegeben. Die NEOS planen ihre Wahlparty im Moridal im Uni-Viertel.