Rote AIDS-Schleife
APA/dpa/Fredrik von Erichsen
APA/dpa/Fredrik von Erichsen
Gesundheit

AIDS-Hilfe braucht finanzielle Hilfe

Am 1. Dezember ist Welt-AIDS-Tag. Die Therapien gegen die Immunschwäche werden dank der Forschung immer besser. Um die medizinische Versorgung aber auch künftig sichern zu können, braucht die AIDS-Hilfe nun selbst Hilfe – in Form von Spenden.

Längst hat eine HIV-Infektion den Schrecken von einst verloren: HIV-positive Steirer leben aufgrund moderner Therapien gut und lange. Auch der HIV-Schnelltest, der seit über einem Jahr auch in der Steiermark erhältlich ist, werde gut angenommen.

AIDS-Hilfe Steiermark

Bankverbindung:
AT47 6000 0000 9201 1856

Weil diese Therapien und Behandlungen aber sehr kostspielig sind, und sehr oft Menschen betroffen sind, die selbst wenig haben, hofft man bei der AIDS-Hilfe auf Spenden – nur so könnten HIV-positive Steirer im Alltag unterstützt werden.

Life-Ball-Entfall veranlasst zum Hilferuf

2020 gibt es keinen Life-Ball mehr – dieser hatte in der Vergangenheit für tausende Euro an Spendengeldern gesorgt. Der Entfall veranlasst die steirische AIDS-Hilfe nun selbst zu einem Hilferuf: Hatte man 2015 noch 50.000 Euro an Spendengeldern zur Verfügung, um rund 300 HIV-positive Steirer zu unterstützen, waren es 2019 nicht einmal mehr 10.000 Euro. Man habe in den letzten fünf Jahren einen Spendenrückgang um 75 Prozent gehabt, sagt AIDS-Hilfe-Geschäftsführer Manfred Rupp.

Unterstützung von Privaten und Firmen

Nun hofft die AIDS-Hilfe auf Firmen und Privatpersonen, die eine Art Patenschaft übernehmen können, sagt Sozialarbeiterin Kerstin Hübler: „Die Überlegung war einfach, dass wir Privatpersonen ansprechen möchten, die sagen, ich möchte Solidarität mit HIV-Positiven zeigen, ich weiß, dass es denen teilweise nicht so gut geht – mir geht’s gut, und ich kann ein bisschen etwas geben, und sei es nur für eine Impfung oder monatlich ein kleiner Betrag, damit wir Lebensmittelgutscheine ausgeben können.“ Hübler habe selbst erlebt, dass eine HIV-positive Mutter auf eine für sie wichtige Pneumokokken-Impfung verzichtete, um Essen für ihre zwei Kinder zu kaufen.

Medikamente können Leben der Betroffenen unterstützen

Rund 50 HIV-Neudiagnosen gibt es jedes Jahr in der Steiermark, getestet werden rund 2.000 Menschen – diese Zahlen sind laut AIDS-Hilfe relativ stabil. In der Steiermark geht die AIDS-Hilfe von 600 bis 1.200 HIV-Positiven aus.

HIV-Spezialist und Arzt Andreas Kapper sagt, heutzutage habe die Medizin rund 30 Medikamente bei HIV zur Verfügung. Wichtig sei vor allem die pünktliche Einnahme meist einmal pro Tag – so bleibe die Viruslast unter der Messgrenze, und der Betroffene entwickle keine Resistenzen gegen das Medikament. Im Behandlungszentrum der Steiermark, dem LKH II, Standort West, werden über 600 Patienten mit dieser Diagnose behandelt, die meisten sind unter Therapie. Die Zahlen für 2019 werden erst Anfang 2020 veröffentlicht.