Osram
APA/dpa/Matthias Balk
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Wirtschaft

Osram: Zweiter ams-Anlauf läuft schleppend

Auch der zweite Anlauf des steirischen Chip- und Sensorherstellers ams, die Mehrheit am deutschen Lichttechnikkonzerns Osram zu übernehmen, läuft schleppend: Bisher boten erst 3,3 Prozent der Osram-Aktionäre ihre Aktien an.

„Um eventuelle Marktspekulationen zu beenden, bestätigt ams, weder den Angebotspreis von 41,00 Euro ändern noch die Mindestannahmeschwelle von 55 Prozent senken zu wollen“, teilte der Chiphersteller Mittwochabend mit. Man sehe „keine Vorteile in einer bedeutenden Minderheitsbeteiligung an Osram ohne klaren Weg zur Erlangung von Kontrolle“.

ams und Osram im Vergleich
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

Ams hält bereits eine direkte Beteiligung an Osram in Höhe von 19,99 Prozent. Wenn ams die Mindestannahmeschwelle nicht erreicht – die Annahmefrist endet am 5. Dezember um Mitternacht –, will man „alle Optionen prüfen“, man werde aber mindestens sechs Monaten keine weiteren Osram-Aktien kaufen und kein weiteres Angebot auflegen.

„Umfassende Zusammenschlussvereinbarung“

Ams-Chef Alexander Everke warb einmal mehr bei Osram-Aktionären und -Mitarbeitern für das Angebot: „Um die Werthaltigkeit unseres Angebots zu unterstreichen, haben wir eine umfassende Zusammenschlussvereinbarung (Business Combination Agreement) abgeschlossen, einschließlich erweiterter Stakeholder-Verpflichtungen und Schutzklauseln für Osram-Mitarbeiter zur Sicherung von Arbeitsplätzen und Produktionsstandorten in Deutschland“, so Everke.

Osram-Vorstand: „Attraktives Angebot“

Mitte November hatte die Osram-Führung ihren Widerstand gegen die Übernahme durch den steirischen Chip- und Sensorhersteller aufgegeben: Osram-Vorstandschef Olaf Berlien spricht nun von einem „attraktiven Angebot für unsere Aktionäre, für die Mitarbeiter und für das Unternehmen als Ganzes“. ams hatte Zugeständnisse gemacht und den Osram-Vorstand damit auf seine Seite gezogen – mehr dazu in Osram-Spitze stimmt ams-Übernahme zu (12.11.2019).