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In Eggersdorfs Kabinett der Kameras

Über vier Jahrzehnte hinweg hat der Steirer Toni Zierler eine beeindruckende Kollektion aufgebaut: Seine Passion gilt nostalgischen Kameras und alten Fotografien – hunderte Sammlerstücke reihen sich auf seinem Hof in Eggersdorf aneinander.

Geheimnisvoll und wie verwunschen liegt er da – jener Hof bei Eggersdorf, der den großen Schatz von Toni Zierler verbirgt: Weit mehr als 1.000 Kameras und 800 Filmspulen, aber auch wertvolle Fotografien entführen seine Besucher in längst vergangene Zeiten.

Eine Leidenschaft, zwei Jubiläen

„Ich habe mir gedacht, ich sammle die gesamte Fotogeschichte – nur leider wären Stücke wie eine alte Daguerrotypiekamera unerschwinglich – und so habe ich damit angefangen, auch Bilder zu sammeln“, verrät Toni Zierler zwischen einer Fotografie von Kaiserin Elisabeth und einer alten Camera Obscura.

Toni Zierler
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Toni Zierler in der Spiegelung seiner Kameraregale – seit vier Jahrzehnten widmet sich der Steirer seiner Sammelleidenschaft

Vor 180 Jahren stellte Louis Jacques Mandé Daguerre der französischen Akademie der Wissenschaften seine Daguerrotypie vor – die Geburtsstunde der Fotografie, der sich Toni Zierler vor rund vier Jahrzehnte verschrieben hat.

„Eine Herzensangelegenheit“

Schmunzelnd plaudert der Steirer sprichwörtlich aus der Dunkelkammer: „Das Fotografieren war schon immer eine Herzensangelegenheit von mir. Wenn früher zum Beispiel ein Ball in Eggerdorf stattgefunden hat, und man kannte Leute dort, hat man einfach fotografiert, ist heimgefahren – also ein Freund und ich – und dann sind wir in die Dunkelkammer gegangen, haben die Bilder ausgearbeitet und noch in derselben Nacht ein paar Groschen dazuverdient.“

Erste Reporterkameras
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Rechts unten ist eine „Plaubel Makina“ zu sehen, „eine der ersten Reporterkameras aus Deutschland“, so Zierler

Wohin die verdienten Groschen flossen, zeigt sich in dem beeindruckenden Kamerakabinett, wo sich unter anderem erste Reporterkameras aus Deutschland oder Amerika Regale mit Luftwaffenrobots aus den 40er-Jahren teilen – „wobei ich eine besondere Liebe zu Zeiss oder Leica habe, aber das ist eine andere Geschichte“.

Ein Museum für Eggersdorf

Noch sind die unzähligen Apparate und ihre Geschichten nicht für jedermann zugänglich – für Toni Zierlers Bewunderer sei es daher längst Zeit, die Schatzkammer endlich zu öffnen, betont Bewunderer und Reisefotograf Norbert Binder, der Zierlers Leidenschaft für nostalgische Kameras teilt.

Toni Zierler und Norbert Binder
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Toni Zierler und Norbert Binder wollen aus Zierlers beeindruckendem Kamerakabinett ein Museum machen

Er verrät: „Der Toni ist ein Freund von mir – und eines Tages sind wir hergefahren – ich habe dann gleich denn Bürgermeister mitgenommen, weil es immer den Gedanken gab, einmal hier in Eggersdorf ein Museum aufzumachen. Es wäre einfach ganz schade, wenn man diesen Schatz hier verlieren würde.“