Lotse (von hinten) weist Flugzeug (im Hintergrund) ein
Flughafen Friedrichshafen
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Wirtschaft

Luftfahrt: Keine Rezession, aber Herausforderungen

Die stagnierende Wirtschaft trifft viele – etwa auch die Automobilindustrie. In der Luftfahrt sehe die Zukunft dagegen positiver aus: Es stehe keine „Luftfahrt-Rezession“ bevor, hieß es von Experten am Dienstag bei einem Treffen am Grazer Flughafen.

Auch der Luftfahrtsektor mit steiermarkweit 80 Unternehmen und 3.000 Mitarbeitern will sich auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten – zu diesen gehören etwa anhaltende Preiskämpfe, Forderungen nach mehr Klimaschutz und nicht zuletzt das schlechtere Wirtschaftswachstum.

Keine „Luftfahrt-Rezession“ in Sicht

Druck auf die Branche sei für den Leiter des Instituts für Luftfahrt der FH Joanneum, Holger Friehmelt, nicht unbedingt negativ: „Druck ist ja manchmal gar nicht schlecht. Ein bisschen unter Druck sind wir schon, weil wir sind mit Wachstumsraten zwischen fünf und sechs Prozent extrem erfolgsverwöhnt gewesen. Und jetzt haben wir ein bisschen Stagnation – wir gehen vielleicht auf zwei, drei Prozent zurück. Es ist aber nicht so, dass wir in der Luftfahrt-Rezession sind.“

Luftfahrt weiterhin als Wachstumsmarkt

Und die werde auch nie kommen, sagt Friehmelt – zumindest nicht, wenn Menschen weiterhin in der Luftfahrt arbeiten wollen: „Man muss das gesamtheitlich betrachten – es gibt sicher mal die eine oder andere Airline, die Verbesserungspotenzial hat und das vielleicht auch mit Personalmaßnahmen verbunden ist.“ Gesamtheitlich betrachtet – Österreich und die Steiermark miteingeschlossen – sei die Luftfahrtindustrie jedoch weiterhin als Wachstumsmarkt anzusehen, betont Friehmelt.

Nicht ganz so rosig sieht es dagegen in der Automobilindustrie aus – hier spüre man die aktuelle Wirtschaftssitutation schon, sagt die Geschäftsführerin des Mobilitätsclusters ACstyria, Christa Zengerer. Diese betont aber auch, dass man in der Steiermark darauf vorbereitet sei.

Luftfahrt setzt auf neue Technologien

Auch im Bereich der Luftfahrt werde es einige Veränderungen geben, so Zengerer: „Es werden sich Produktionstechnologien verändern müssen – der Kostendruck ist auch in der Luftfahrt angekommen. Es wird alles kurzfristiger, man muss flexibler werden. Es gibt auch neue Fertigungsmethoden – aber auf das sind wir vorbereitet.“

Außerdem setze man in der Luftfahrt auf neue Technologien wie etwa Drohnen. So wurde am Dienstag auch bekannt gegeben, dass die oberösterreichische FACC neues Mitglied des steirischen Mobilitätsclusters ist – dort arbeite man aktuell an Drohnen für die Personenbeförderung, und man sei vor allem in China aktiv.

„Keine Panik machen“

Ob auch Entlassungen im Bereich Mobilität Teil der Strategie sind, könne Zengerer nicht sagen: „Ich halte auch nichts davon, wenn man Panik macht, wo noch keine Panik zu machen ist, und man wird dann entsprechend reagieren. Vorbereitet ist sicher jeder darauf.“

Zudem würden neue Aufgaben auf den Luftfahrsektor zukommen: So könne man etwa durch die Analyse von Daten die Flugbewegungen effizienter und nachhaltiger gestalten, betont Friehmelt – und dafür brauche es auch wieder neue Mitarbeiter.