Wirtschaftskammer Steiermark
ORF
ORF
Wirtschaft

Wirtschaftskammer richtet Ideen an Politik

Ein ganzes Paket an Ideen richtet die Wirtschaftskammer an die neue Landesregierung. Eine der wichtigsten Forderungen: Ein Standortdialog zwischen Politik und Sozialpartnern soll fix etabliert werden.

Parallel zu den laufenden Regierungsverhandlungen zwischen ÖVP und Sozialdemokraten nach der Landtagswahl – mehr dazu in ÖVP und SPÖ starten in erste Runde – legte die Spitze der Wirtschaftskammer ihre Ideen für die Zukunft in der Steiermark: Sie sollen möglichst zahlreich in die künftige Politik einfließen, so die Forderung.

Inhaltlich bisher breitestes Konzept

Das Standort-Zukunftsfit-Programm umfasst neun Schwerpunktthemen und 120 Einzelmaßnahmen – von einer Sanierung des Landesbudgets bis zu Maßnahmen gegen den Arbeitskräftemangel und schnelleren Genehmigungsverfahren. Zusätzlich soll ein Standortdialog zwischen Sozialpartnern und Politik fix etabliert werden – den ersten will die Wirtschaftskammer nach Weihnachten organisieren.

Es sei das inhaltlich breiteste Konzept, das die steirische Wirtschaftskammer je präsentiert habe; Unternehmer aus allen Sparten und Regionen hätten mitgearbeitet, sagt Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk.

Der sogenannte Fachkräfte-Mitarbeitermangel sei bei allen Unternehmern in der Steiermark das oberste Anliegen; das gehe weiter mit Infrastruktur, wie auch mit dem Thema Umwelt, oder auch dem Bereich Bürokratie. In Punkto Infrastruktur soll nun auch die Pyhrn-Schoberachse kommen, eine für die Steiermark und Kärnten sehr wichtige Nord-Südverbindnung. Auch schnelleres Internet, also Breitbandinternet, sei der Wirtschaft ein großes Anliegen – mehr dazu in Ein Masterplan für Breitband-Internet.

Umdenken in der Bildung

Um die Regionen zu stärken, sollen mehrere Bereiche der Landesverwaltung aus Graz verlagert werden, und günstige Startwohnungen solle es nicht nur in Graz geben. Ein Umdenken fordert man bei der Bildung: So steht die Forderung nach einer englischsprachigen Schule in der Obersteiermark im Raum. Selbstständiges Denken müsse außerdem schon im Kindergarten beginnen, fordert Wirtschaftskammerdirektor Karlheinz Dernoscheg. Außerdem wolle man die Bildungswege, etwa auf der einen Seite Gymnasium, andererseits duale Ausbildung und Lehre gleichrangig und gleichwertig behandeln. Im Bildungsbereich sei sehr viel zu machen.

Oberstes Ziel: Kosten sparen

Gleichzeitig fordert die Wirtschaftskammer, dass das Landesbudget saniert wird. „Die Steiermark ist ein Reformland, man darf nicht auf halbem Weg stehen bleiben, jetzt muss das Reformpaket auch in Effizienz dargestellt werden. Und wenn man den einen oder anderen bürokratischen Bereich entlastet, sehen wir eine sehr aufkommensneutrale Situation mit der Zielsetzung, am Ende des Tages hier auch Kosten zu sparen“, sagt Herk.

Unternehmer aus allen Regionen würde es übrigens auch sehr stören, dass sie bei der Kfz-Landesprüfstelle monatelang auf Typisierungen und Genehmigungen warten müssten, kritisiert Herk – das gehöre rasch behoben.