Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind im vergangenen Jahr weltweit um 16.000 Menschen mehr an Masern gestorben, als im Jahr davor. Neue Masernfälle, wie etwa in der Volksschule in Knittelfeld und der Umstand, dass in Deutschland ab März 2020 eine Masern-Impfpflicht in Kindergärten und Schulen eingeführt wird, sorgen auch hierzulande für Gesprächsstoff.
„Es gibt keine Alternative zur Impfpflicht“
Nachdem der steirische Gesundheitslandesrat Christopher Drexler (ÖVP) sich bereits für eine Impfpflicht ausgesprochen hat, wagen auch die ersten beiden ÖVP-Landeshauptleute den Schritt an die Öffentlichkeit. „Wir müssen die Schwächsten in unserer Gesellschaft schützen und das sind die Kinder. Wir müssen auch alle davor schützen, angesteckt zu werden. Es gibt gar keine Alternative zur Impfpflicht“, stellt Hermann Schützenhöfer klar.
Salzburg setzt auf Überzeugungsarbeit
„Masern können lebensgefährlich sein und deswegen trete ich für eine verpflichtende Impfung ein. Das könnte man über den Mutter-Kind-Pass regeln und dort eine verpflichtende Impfung vorschreiben“, meint Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Für sie sei der erneute Masernfall in der Obersteiermark Auslöser ihrer Forderung.
„Wir müssen den Ausbruch von Masernansteckungen großflächig verhindern. Wir haben geglaubt, das ist überwunden. Es ist nicht überwunden. Daher bin ich ganz deutlich für eine Impfpflicht“, so Schützenhöfer weiter. Im ebenfalls ÖVP-regierten Salzburg ist man derzeit gegen eine Impfpflicht. Hier wolle man auf Aufklärung und Überzeugungsarbeit setzen.