Wirtschaft

Kapo Fenster und Türen insolvent

Die oststeirische Kapo Fenster und Türen GmbH hat Zahlungsunfähigkeit angemeldet. Grund für die Insolvenz dürften Querfinanzierungen mit der Ende Juni 2019 insolventen Mutter-Holding sein.

Nachdem bereits im Jahr 2018 über das Vermögen der Kapo Möbelwerkstätten GmbH ein Insolvenzverfahren anhängig war, folgte am 26. Juni das Insolvenzverfahren der Kapo Holding GmbH und am 11. Juli 2019 die neuerliche Insolvenz der Kapo Möbelwerkstätten GmbH. Innerhalb der oststeirischen Unternehmensgruppe soll es zu massiven Querfinanzierungen gekommen sein, welche laut AKV und KSV 1870 insbesondere zulasten der Kapo Fenster und Türen GmbH erfolgt sein dürften – darauf wurde auch im nunmehrigen Insolvenzantrag des Fenster und Türen-Herstellers verwiesen.

Massive Querfinanzierungen

Dieser beantragte am Montag die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung beim Landesgericht für Zivilrechtssachen in Graz. Aufgrund der Querfinanzierungen bestand eine hohe Nichtdeckung der Zahlungsfähigkeit; wegen der vorherigen Insolvenzen in der Kapo-Gruppe war zudem das Vertrauen sowohl der Kunden als auch der Lieferanten auch gegenüber dem Fenster- und Türen-Produzenten massiv eingeschränkt. Betroffen sind 102 Dienstnehmer und 110 Gläubiger.

Grundsätzlich mit positiver Bilanz

Die Unternehmenskennzahlen zeigen allerdings, dass die Kapo Fenster und Türen GmbH in den vergangenen Jahren grundsätzlich operative Gewinne erwirtschaftet hatte, bei jährlichen Umsätzen zwischen 11,6 Mio. und 14,5 Mio. Euro – daher werde auch die Fortführung angestrebt: Mit Rationalisierungs- und Restrukturierungsmaßnahmen will man die Firma stabilisieren und sanieren.

Der angebotene Sanierungsplan mit Eigenverwaltung umfasst die gesetzliche Mindestquote von 30 Prozent binnen zwei Jahren; zudem stellte das Unternehmen Überschüsse in den nächsten Monaten in Aussicht.