„HerzMobil“
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Gesundheit

„HerzMobil“: Flexible Betreuung für Herzkranke

Rund 30.000 Menschen in der Steiermark leiden an einer chronischen Herzschwäche – viele von ihnen können flexibel via Telemedizin betreut werden. Das erfolgreiche Pilotprojekt „HerzMobil“ soll nun auf die ganze Steiermark ausgeweitet werden.

Der Gesundheitsfonds Steiermark schätzt, dass in der Steiermark etwa 30.000 Menschen von chronischer Herzinsuffizienz – also Herzschwäche – betroffen sind, zehn Prozent davon sind über 70-Jährige.

Herzüberwachung via Handy-App

Für das Projekt „HerzMobil“ kommen rund 1.000 Menschen in der Steiermark in Frage – sie bekommen über das Krankenhaus ein Mobiltelefon, ein Blutdruckmessgerät und eine Waage zur Verfügung gestellt, erklärt Michael Koren vom Gesundheitsfonds, „und messen damit ihre Parameter, die sie regelmäßig an den behandelnden Arzt – entweder einen niedergelassenen Arzt oder einen Arzt im Spital – melden. Das wird in ein Handy-App eingegeben. Die Daten werden täglich übermittelt. Sobald es Ausreißer gibt – Werte, die nicht passen – wird man entweder in das Spital bestellt, oder es kommt eine Pflegefachkraft vorbei, die sich um den Patienten kümmert und schaut, wo die Probleme liegen.“

Der Arzt kann die Werte täglich über Telemedizin abfragen. Das Programm dauert drei Monate, kann bei Bedarf aber verlängert werden – der Patient erspart sich so regelmäßige Spitalsbesuche, sagt Michael Koren: "Das Projekt wird derzeit im LKH Bruck an der Mur getestet, und was wir schon sehen, ist, dass man sich tatsächlich als Krankenanstaltenträger stationäre Aufenthalte erspart.“

Drexler: Für Patienten komfortabel

Gesundheitslandesrat Christopher Drexler (ÖVP) spricht von einem weiteren Vorzeigeprojekt der Steiermark, die im Bereich der Telemedizin Vorreiterin in ganz Österreich sei: "Gerade beim Programm ‚HerzMobil‘ geht es auch um den Komfort für die Patienten, die an einer chronischen Herzschwäche leiden – das geht mit diesen telemedizinischen Lösungen, und ich bin sehr froh darüber, dass die Steiermark hier an der Spitze der Entwicklung in Österreich steht.“

Bis 2022 flächendeckend

Nach der Testphase in Bruck an der Mur wird „HerzMobil“ ausgeweitet, zunächst auf Hartberg, Liezen und Graz; bis 2022 soll „HerzMobil“ dann flächendeckend in der gesamten Steiermark angeboten werden. Das gesamte Projekt kostet insgesamt rund drei Millionen Euro und wird über den Gesundheitsfonds und zum Teil über die Krankenkassen finanziert.