Taxis an einem Wiener Taxi-Stand
APA/Georg Hochmuth
APA/Georg Hochmuth
Verkehr

Regionale Sammeltaxis immer gefragter

Immer mehr steirische Regionen setzen auf den sogenannten Mikro-ÖV – etwa Sammeltaxis: Sie sind eine kostengünstige Ergänzung zum öffentlichen Verkehr und werden immer beliebter – heuer wurden bereits 116.000 Fahrgäste gezählt.

In fünf Bundesländern kann man bereits regionale Sammeltaxis über die steirische Firma ISTmobil buchen, auch Projekte in Bayern laufen: In nur sechs Jahren wurde die Firma, die 30 Mitarbeiter zählt, zum Marktführer für regionale Mobilität, und sie wächst stetig.

„In Summe haben wir über 100 Fahrzeuge und etliche Unternehmen, die mit uns regional kooperieren – das heißt, die Wertschöpfung soll ganz gezielt bei den Unternehmen in der Region entstehen, wo wir auch neue Arbeitsplätze schaffen können“, sagt Gründer und Geschäftsführer Alexander Stiasny. So fahren häufig Kinder und Jugendliche zum Sport oder in die Musikschule mit einem über ISTmobil gebuchten Sammeltaxi, oder Senioren können so Arztbesuche oder Einkäufe erledigen.

Keine Konkurrenz, sondern Ergänzung

1,5 Millionen Österreicher hätten kein öffentliches Verkehrsmittel in Fußnähe – für sie sollen die regionalen Sammeltaxis eine kostengünstige Alternative bieten, sagt Stiasny: „Im Durchschnitt fahren sie zwischen drei und sieben Kilometer, das hängt sehr stark von der Region ab – wo die letzten zwei bis drei Kilometer bis zur S-Bahn fehlen, wo die Leute dann mit ISTmobil diese Wege zurück legen. Wir konkurrieren nicht mit bestehenden Systemen, sondern versuchen einfach, die weißen Flecken im Verkehrsnetz zu schließen.“

Zahlreiche Projekte geplant

Den Anfang machte in der Steiermark vor zwei Jahren das GUSTmobil im Bezirk Graz Umgebung – gemeinsam mit dem Südwestmobil und dem Narzissenjet im Ausseerland waren heuer bereits 116.000 Steirer auf diese Art mobil. Nächste Jahr soll sich die Zahl verdoppeln: „Wir haben selbst in Graz-Stadt festgestellt, dass über 10.000 Menschen keinen Zugang zum öffentlichen Verkehrsnetz haben. Darum sind in drei Bezirken jetzt Pilotregionen gestartet, wo wir mit den lokalen Taxiunternehmen diese erste und letzte Meile auch innerhalb der Stadt Graz schließen wollen, und auch weitere Projekte in der Steiermark sind geplant.“

Neben Straßgang, Wetzelsdorf und Andritz sind auch Projekte in der West- und Obersteiermark in Planung, und in der Oststeiermark geht mit „SAM“ schon Anfang 2020 Österreichs größtes Sammeltaxi an den Start – mehr dazu in „SAM“ will Oststeiermark mobiler machen.

Je mehr Menschen das Angebot nutzen, desto mehr CO2 kann auch eingespart werden – wie viel genau, wollen die Betreiber von ISTmobil jetzt von Experten erheben lassen.