Durchstich Koralmbahn August 2018
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Verkehr

Koralmtunnel im Plan, Semmering mit Verzug

Unfälle und Wassereinbrüche haben in letzter Zeit auf den Baustellen von Koralm- und Semmeringtunnel immer wieder für Probleme gesorgt. Während man beim Koralmtunnel dennoch in der Zeit ist, kann es beim Semmeringtunnel eine Verzögerung geben.

2019 war ein ereignisreiches Jahr auf den Baustellen der Eisenbahntunnels, die auf der Süd-Achse Wien und Klagenfurt verbinden werden.

Semmering: Probebohrungen und Evaluierungen

Im Semmering-Basistunnel gab es im April einen Wasser- und Gesteinseinbruch – hier steht der Vortrieb auf niederösterreichischer Seite immer noch still, so Christopher Seif von den ÖBB: „Klar hat es eine Verzögerung durch diese Fälle gegeben, also durch das Wasser und den Nachbruch. Wir führen Probebohrungen durch, und wenn wir die Ergebnisse vorliegen haben, dann evaluieren wir diese Ergebnisse, und aus diesen Evaluierungen sehen wir dann, welche Maßnahmen in welchem Umfang zu setzen sind.“ Erst dann könne man abschätzen, wie sehr man in Verzug geraten ist.

Aktuell sind 45 Prozent aller Hohlräume gegraben, in Mürzzuschlag begannen heuer die Gleisarbeiten und der Bau einer Park & Ride-Anlage. Die Fertigstellung des rund 27 Kilometer langen Tunnels ist 2026 geplant.

Koralm: Derzeit ohne Probleme

Etwas früher – nämlich schon im Dezember 2025 – soll der Koralmtunnel zwischen der Steiermark und Kärnten fertig werden – hier sei man auch im Zeitplan, und es gäbe aktuell keine Probleme, sagt ÖBB-Sprecherin Rosanna Zernatto: „Die Bauarbeiten in der Nordröhre des Koralmtunnels schreiten gut voran, es fehlt uns noch etwas mehr als ein Kilometer, um dann auch den zweiten Durchschlag im Laufe des ersten Halbjahres 2020 feiern zu können.“

In der Südröhre finden bereits Auskleidungsarbeiten statt, der Bahnhof Weststeiermark in Wettmannstätten nimmt Formen an und wird 2024 eröffnet. In die Schlagzeilen war der Koralmtunnel heuer wegen eines schweren Arbeitsunfalls geraten: Ein Arbeiter wurde von einem Zug erfasst und getötet. „Wir sind mit unseren Partnerfirmen in engem Austausch, um hier auch entsprechende Vorkehrungen zu schaffen, dass sich solche Vorfälle sich nicht mehr wiederholen“, so Zernatto.

Sobald beide Tunnels fertig und angebunden sind, beträgt die Fahrzeit von Wien nach Klagenfurt nicht mehr vier Stunden wie bisher, sondern zwei Stunden und 40 Minuten – und das unter Anbindung der steirischen Landeshauptstadt Graz.