Peter Maria Schuster
Peter Maria Schuster/W.G.Blaschnek
Peter Maria Schuster/W.G.Blaschnek
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Physiker Peter Maria Schuster gestorben

Der steirische Physiker und Schriftsteller Peter Maria Schuster ist am 26. Dezember 80-jährig in Pöllauberg gestorben – das teilte seine Frau am Dienstag mit. Schuster widmete sich vor allem der literarischen Darstellung österreichischer Physiker.

Geboren am 26. Oktober 1939 in Wien studierte Schuster Geschichte, Japanologie, Mathematik und Physik an der Universität Wien und wurde 1967 in Physik promoviert. Er arbeitete zunächst bei der Firma Carl Zeiss in Oberkochen in Deutschland, baute ab 1976 sein eigenes Handelsunternehmen in Deutschland auf und gründete 1982 in Wien den Industriebetrieb „AOL-Dr. Schuster – Analytik, Optik, Lasertechnik“.

Bekannt durch wissenschaftshistorische Arbeiten

Nach einer Krebserkrankung widmete er sich ab 1988 intensiv der Geschichte der Physik und der Erforschung der österreichischen Wegbereiter der modernen Physik wie Christian Doppler, Joseph Loschmidt, Ernst Mach, Ludwig Boltzmann und Victor Franz Hess. Von 2007 bis 2017 leitete er die Gruppe „History of Physics“ der Europäischen Physikalischen Gesellschaft (EPS). Bereits 2006 hatte er die Sektion „Geschichte der Physik“ der Österreichischen Physikalischen Gesellschaft (ÖPG) gegründet und diese bis 2015 geleitet.

Initiierte Zentrum für Physikgeschichte in Pöllau

2007 gründete er die „Victor-Franz-Hess-Gesellschaft“. Schuster initiierte zudem das 2010 eröffnete Zentrum für Physikgeschichte „Echophysics“ mit einer Sammlung von wertvollen historischen Geräten der Physik in Pöllau. Der Physiker veröffentlichte zahlreiche wissenschaftshistorische Arbeiten, schrieb aber auch Drehbücher für Fernsehfilme über bekannte österreichische Physiker und literarische Essays. Er war Mitglied des Österreichischen P.E.N.-Clubs und des Österreichischen Schriftstellerverbandes.