Immer mehr Konsumenten wünschen sich Hennen, die sich mit ausreichend Platz im Freien bewegen können – daher steigt die Nachfrage nach Freiland- und Bio-Eiern. Von zehn steirischen Eiern stammen durchschnittlich sechs aus Boden-, vier aus Freilandhaltung, und davon wiederum eines aus Bio-Haltung – und damit könne der Bedarf an Eiern gedeckt werden, heißt es.
Keine Käfige mehr
Käfige gibt es in ganz Österreich keine mehr, so Bernhard Monschein von den steirischen Geflügelbauern: „Wir produzieren in der Steiermark genügend Eier. Wir können alle Konsumenten damit versorgen. In den Spitzenzeiten wie vor Weihnachten und zu Ostern werden natürlich gewisse Sortimente etwas knapp – das ist dadurch bedingt, dass der Konsument vermehrt zu Hause kocht und bäckt.“ Dem stimmt auch Harald Pfeifer von Wendlhof Bio-Eier zu: „Das merkt man selbstverständlich. Gerade zu Weihnachten und zu Ostern ist die Nachfrage relativ groß.“
Strenge Auflagen für Bio-Freiland-Haltung
Auch bei den Bauernhöfen geht die Tendenz in Richtung Bio-Freiland-Haltung. Die Auflagen sind aber streng, so Pfeifer: „Man darf keinen Kunstdünger oder Handelsdünger verwenden. Man hat natürlich sehr strenge Vorschriften, und es wird von A bis Z kontrolliert – und das ist, finde ich, auch richtig so.“
Große Lebensmittelketten bestätigen, dass sie rund um die Feiertage teils leere Regale hatten – ein Problem, das Nahversorger meist nicht haben, da sie ihre Lieferanten auch kurzfristig um Nachschub bitten können: „Die Nachfrage von Freilandeiern ist immer sehr gut. Aber da bei uns der Bauer nicht weit weg ist und wir ihn jederzeit anrufen können, haben wir kein Problem. Unseren Bauernladen gibt es seit 17 Jahren, und da sind wir schon gut eingespielt“, sagt Birgit Rodler, „Nah & Frisch“-Marktleiterin in Kaindorf bei Hartberg.
Der Steirer isst 239 Eier pro Jahr
Mehr als ein Drittel der österreichischen Eier kommt aus der Steiermark. 40 Prozent werden in der Gastronomie verarbeitet, 30 gehen an den Lebensmittelhandel – der Rest wird als Jauseneier oder in der verarbeitenden Industrie gebraucht. Jeder Steirer konsumiert im Schnitt 239 Eier pro Jahr.
Kennzeichnung mangelhaft
Während Kunden also beim Eierkauf auf die Herkunft und Herstellung achten, gibt es in der Gastronomie und in der verarbeitenden Industrie noch häufig Eier aus dem Ausland, deren Herstellung nicht nachvollzogen werden kann, kritisiert Bernhard Monschein. Alle Eier müssen im Handel gekennzeichnet und bis zum Bauernhof zurückverfolgbar sein. Die Kennzeichnung „0“ am Aufdruck auf dem Ei steht für Bio-Erzeugung, „1“ für Freiland- und „2“ für Bodenhaltung.