Skiunfall
puckillustrations – stock.adobe.com
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Gesundheit

Extrem hohe Folgekosten durch Skiunfälle

4.400 Skiunfälle ereignen sich jährlich in der Steiermark. Mangelnde Schutzausrüstung, Überschätzung und wenig Vorbereitung bringen oft fatale Stürze, schwere Verletzungen und hohe Kosten durch Behandlung und Reha mit sich.

25.600 Menschen verletzen sich in Österreich jedes Jahr beim Skifahren schwer, 4.400 davon in der Steiermark. Die Unfall-Folgekosten belaufen sich mittlerweile auf 791 Millionen Euro pro Jahr, so eine Studie des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV).

„Das passiert deshalb, weil viele Menschen das ganze Jahr über keinen Sport betreiben, dann eine Woche auf Skiurlaub fahren und gleich losfahren. Was auch oft zu Unfällen führt, ist, dass Menschen, die nicht so gut Skifahren können, besonders schnell fahren“, sagt Ilona Schöppl, Leiterin des Forschungsbereichs Sportsicherheit im KFV.

Helmtragemoral vor allem bei jungen Menschen groß

Gebrochene Knochen und verletzte Sehnen sind die häufigsten Verletzungen beim Skifahren, Kopfverletzungen sind dagegen vor allem bei jungen Menschen durch eine große Helmtragemoral rückläufig. Was aber noch ein recht stiefmütterliches Dasein führt, sind die Rückenprotektoren, weil sie einfach gut vor schweren Wirbelverletzungen schützen.

Folgen sind langwierig und teuer

Keine einzige Sportart bringt so hohe Unfallfolgekosten mit sich wie das Skifahren, sagt Schöppl: „Das sind zum einen die medizinischen Behandlungskosten, aber auch der Leistungspotentialverlust – das heißt, wenn ich mir beim Skifahren das Bein breche und dann einige Wochen im Krankenstand bin, kann ich nicht arbeiten, und das verursacht einen Leistungspotentialausfall. Noch schlimmer wird es bei Menschen, die sich so schwer verletzten, dass sie dann erwerbsgemindert sind und nur mehr bedingt arbeiten können.“

Auch Menschen, die beim Skifahren tödlich verunglücken, treiben die Folgekosten massiv in die Höhe, sagt Ilona Schöppl: „Das heißt, wenn man mit 30 Jahren tödlich verunglückt, hätte man noch in etwa 35 Jahre arbeiten können – und das verursacht diesen enormen Leistungspotentialausfall.“

Risikogruppe ältere Männer

Besonders riskant seien übrigens Männer im Alter von 45 bis 55 unterwegs, sagt Schöppl: „Da ist es dann oft so, dass man sagt, ich möchte es den Jungen noch einmal zeigen, jetzt fahr’ ich genau so schnell wie mein Sohn und dergleichen.“ Da sind dann Unfälle regelrecht vorprogrammiert.