SAL-Geschäftsführer Werner Luschnig, Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl, Aufsichtsratsvorsitzender der SAL Ingolf Schädler und TU Graz-Rektor Harald Kainz (v.l.)
Lunghammer – TU Graz
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Wissenschaft

Drei Millionen für neue Forschungszentren

Die TU Graz und Silicon Austria Labs (SAL) haben am Freitag ihre ersten beiden Forschungslabors an einer österreichischen Uni eröffnet. Dabei sollen die Grundlagen elektronikbasierter Systeme für digitale Produkte und Prozesse geschaffen werden.

Sicherheit und Kompatibilität sind zwei zentrale Säulen in der Entwicklung zukunftsweisender Produkte und Prozesse. Mit dem österreichweiten Start der beiden ersten universitären „SAL Research Labs“ am TU-Campus Inffeldgasse werden in diesen Bereichen von Teams der TU Graz und SAL von nun an die Grundlagen erforscht.

Vernetzte Grundlagenforschung

Im DES (Dependable Embedded Systems)-Lab stehen die Sicherheit und Zuverlässigkeit von modernen computerbasierten Systemen im Fokus, im EMCC (EMCC and Radio InterOp)-Lab wird an der Koexistenz und Verträglichkeit zukünftiger elektronischer Systeme gearbeitet. Die Labs werden in den kommenden vier Jahren von den beiden Forschungspartnern jeweils mit je rund 1,5 Millionen Euro finanziert.

Schon bald bezieht Silicon Austria Labs im EBS-Gebäude am Campus Inffeldgasse der TU Graz ihr neues temporäres Headquarter – hier zu sehen das in Bau befindliche Gebäude
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In Kürze wird SAL auch sein in Bau befindliches Headquarter am Campus der TU Graz in der Inffeldgasse beziehen

Für den Rektor der TU Graz, Harald Kainz, hat sich seine Hochschule einen „hervorragenden Ruf im Bereich ‚Information, Communication & Computing‘ – einem unserer fünf definierten Forschungsschwerpunkte – erarbeitet. Vor allem in der Sicherheitsforschung genießt unsere Uni ein international hervorragendes Renommee. Diese Expertise bringen wir nun in die beiden TU Graz-SAL Research Labs sowohl im Software- wie im Hardware-Sektor ein“, so Kainz am Freitag. Mit den neuen Einrichtungen vernetze man sich in mehreren Disziplinen in der Grundlagenforschung.

Von der Wissenschaft zur Wirtschaft

SAL-Geschäftsführer Werner Luschnig erklärte, dass das Kooperationsmodell der „Uni-SAL Labs“ an allen SAL-Standorten Graz, Linz und Villach nach und nach entstehen soll: „Mit dem neuen Kooperationsmodell arbeitet SAL mit den Universitäten mit fokussierten Ressourcen an Schlüsselthemen für elektronisch basierte Systeme. Es werden Wissenschaftler der Universität und der SAL gemeinsam die Grundlagen erarbeiten, die später in Kooperationen mit der Industrie die Basis für neue Technologien und Produkte auf dem Weltmarkt bilden.“

Wettbewerbsfähigkeit steigern

Damit erreiche man einen direkteren Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Wirtschaft und einen Hebel für weltweite Wettbewerbsfähigkeit. In einem gemeinsamen Doktoratskolleg an der TU Graz, der Johannes Kepler Universität Linz, der Alpen-Adria-Uni Klagenfurt und der TU Wien werden zudem bis zu 50 Doktoranden an den verschiedensten Aspekten forschen.

Die steirische Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) sagte am Freitag, die Mikroelektronik werde in der neuen steirischen Wirtschaftsstrategie entsprechend verankert. „Das Spitzenforschungszentrum Silicon Austria Labs ist dabei ein bedeutender Bestandteil und unterstreicht unsere Position als Forschungsland Nummer eins in Österreich.“

Millioneninvestitionen geplant

Silicon Austria Labs wurde 2018 als internationales Spitzenforschungszentrum im Bereich elektronikbasierter Systeme vom Infrastrukturministerium gemeinsam mit den Bundesländern Steiermark, Kärnten und Oberösterreich und dem Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI) gegründet.

SAL wird im Endausbau das drittgrößte Forschungszentrum Österreichs. In den nächsten Jahren werden 280 Mio. Euro in die Infrastruktur investiert: 140 Mio. Euro steuern der Bund und die drei Bundesländer Steiermark, Kärnten und Oberösterreich bei, 140 Millionen kommen von der Industrie; der Anteil der Steiermark beträgt 28,75 Mio. Euro. Das SAL-Headquarter ist an der TU Graz angesiedelt.