Gesundheitszentrum Mariazell
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Gesundheit

Gesundheitszentrum Mariazell: Erfolgsbilanz

Das Gesundheitszentrum Mariazell wird zum definitiven Versorgungsmodell für das Mariazeller Land – die Pilotphase ist mit Jahresende ausgelaufen. 30.000 Patientenkontakte hat es allein im vergangenen Jahr gegeben.

Vor vier Jahren, im Jahr 2016, wurde das Krankenhaus in Mariazell zugesperrt. Um die Bevölkerung trotzdem bestmöglich zu versorgen, hat die Krankenanstaltengesellschaft KAGes in Mariazell das österreichweit erste Gesundheitszentrum als Pilotprojekt eingerichtet.

Die Pilotphase ist mit Jahresende ausgelaufen – das Gesundheitszentrum wurde nun zum definitiven Versorgungsmodell für den Mariazeller Raum. Insgesamt rund 3.800 Einwohner leben in Mariazell, dazu kommen eine Million Tagesgäste pro Jahr – Wallfahrer, Wanderer, Wintersportler. Die nächsten Krankenhäuser sind rund 50 Kilometer entfernt.

30.000 Patientenkontakte

Dass das Gesundheitszentrum gebraucht wird, würden die Patientenzahlen zeigen, schildert der ärztliche Leiter, Patrick Killmaier: „Von den Erstkontakten her ist es so, dass wir von anfänglich knapp 2.000 auf jetzt zum Schluss – im letzten Abrechnungsjahr 2019 – insgesamt 30.000 Kontakte gekommen sind.“

Nach dem Auslaufen der Pilotphase gibt es nun Verträge mit dem Gesundheitsfonds des Landes Steiermark und der österreichischen Gesundheitskasse – man könne mehr als die Basis anbieten, etwa Röntgen durchführen und Gipse anlegen, heißt es. Zudem bieten mehrere Fachärzte ihre Leistungen an und eine Apotheke ist ebenfalls im Haus. Geöffnet ist täglich, so Killmaier: "Das heißt, wir können an sieben Tagen in der Woche zwischen 9.00 und 17.00 Uhr die Patienten betreuen. Auch Hausbesuche seien untertags möglich.

„Gesundheitsversorgung wesentlich verbessert“

Für ärztliche Hilfe in der Nacht muss man das Gesundheitstelefon unter der Nummer 1450 anrufen. In der Gemeinde, die die unter anderem notwendig gewordenen Umbauten finanziell unterstützt, ist die Freude groß, so Bürgermeister Johann Kleinhofer: "Ich glaube, dass mit dem Gesundheitszentrum und den zusätzlichen Diensten, die hier angeboten werden, ein wesentlicher Mehrwert erreicht wird gegenüber dem alten Krankenhaus – dadurch wurde die Gesundheitsversorgung wesentlich verbessert.

Beim Gesundheitsfonds spricht man von einem Vorzeigeprojekt – und auch die neue Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauss (ÖVP) bezeichnet das Beispiel Mariazell als Pioniertat, die zeige, wie moderne Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum funktionieren kann.