Eine Feinstaub-Messstation
APA/dpa Ina Fassbender
APA/dpa Ina Fassbender
Umwelt

Feinstaub: Leichtes Aufatmen trotz Kritik

Graz wird den unrühmlichen Titel der Feinstaubhochburg Österreichs auch im neuen Jahr nicht los. Aber es kann leicht aufgeatmet werden – denn die Jahresbilanz für 2019 fällt selbst für Graz deutlich besser aus als jene in den Jahren zuvor.

Wie am Samstag berichtet – mehr dazu in Feinstaubwerte seit Jahresbeginn zu hoch – hat es im neuen jungen Jahr erst zwei Tage gegeben, an denen die erlaubten Grenzwerte nicht überschritten wurden. 2018 wurden die Feinstaubgrenzwerte in Graz noch an 40 Tagen überschritten, im Vorjahr waren es 17 Überschreitungstage – die EU erlaubt 35 pro Jahr.

„Wir kämpfen nicht auf verlorenem Posten“

Graz bleibt damit zwar jene Stadt, die österreichweit am meisten unter der Feinstaubsituation leidet – mehr dazu in Graz bleibt Feinstaubhochburg (23.12.2019) – aber die Lage entspannt sich zumindest, so Thomas Pongratz von der Abteilung Luftreinhaltung im Land Steiermark.

Er betont jedoch: „Feinstaubfrei wird Graz niemals werden. Wir kämpfen aber nicht auf verlorenem Posten. Wenn man sich die Werte von vor zehn oder 15 Jahren anschaut, hätten wir uns nicht gedacht, dass wir einmal so weit kommen würden, dass wir in einem Winter sagen, wir halten die Grenze des Immissionsschutzgesetz Luft tatsächlich ein.“

Einstige Sorgenkinder entwickelten sich positiv

Auch einstige Feinstaub-Sorgenkinder wie Leibnitz oder Voitsberg hätten sich positiv entwickelt, so Pongratz: „Da wird seit einigen Jahren die Vorgabe der Luftqualitätsrichtlinie eingehalten. Seit 2016 sind wir hier durchaus unter den Vorgaben der Luftqualitätsrichtlinie.“

Vor allem die Kurzzeit-, also Tageswerte werden durch das Wetter beeinflusst – wenig Wind und stabile Temperaturschichtungen lassen die Werte in die Höhe schnellen: „Unten ist es kalt, oben warm. Wir kochen sozusagen im eigenen Saft. Das, was bei uns emittiert wird, bleibt also bei uns und wir müssen damit umgehen.“

Positive Bilanz

Österreichweit geht das Jahr 2019 positiv in die Feinstaubgeschichte ein – erstmals seit Beginn der Messungen im Jahr 2001 lagen – bis auf Graz – alle Messstationen unter den erlaubten Grenzwerten, sprich die Feinstaubbelastung war noch nie so gering wie im Vorjahr.