Graz Köflach Bahn, GKB-Zug
ORF.at/Christian Öser
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Verkehr

Startschuss für Elektrifizierung der GKB

Die Graz-Köflacher Bahn (GKB) wird voraussichtlich ab 2025 teilweise elektrisch fahren; bis zum Jahr 2028 ist der Vollausbau geplant. Am Montag wurde der Startschuss gegeben.

Der Vertrag wurde am Firmengelände der GKB unterzeichnet. Voraussichtlich 140 Millionen Euro wird es kosten, das GKB-Netz mit elektrischen Oberleitungen auszurüsten – derzeit verkehren ja noch Diesel-Triebwagen.

„Größtes Investitionsprojekt seit Jahrzehnten“

In Summe werden 133 Kilometer Strecken- und Bahnhofsgleise elektrifiziert – man greife damit das größte Investitionsprojekt der letzten Jahrzehnte an, sagt Gerald Klug, Bereichsleiter der Infrastruktur bei der GKB. In Graz wird ein zweigleisiger Abschnitt errichtet; beide Tunnels und einige Brücken werden adaptiert und neue Anlagen und Sicherheitstechnik installiert – mehr dazu in Unterführungen: GKB startet Sicherheitsoffensive (3.8.2019).

Gebaut wird ab Mitte 2023, wenn bis dahin alle Genehmigungen erteilt sind; der Bau erfolgt in zwei Abschnitten, so Klug: Die erste Phase sei der Streckenabschnitt zwischen Wettmannstätten und Wies – er soll bis 2025 fertig sein und damit, wenn die Planung hält, gleichzeitig mit der Koralmbahn mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2025 in Betrieb gehen; anschließend werde bis voraussichtlich 2028 das restliche Netz ausgebaut.

Wichtiger Schritt für Umwelt und Klimaschutz

Verkehrslandesrat Anton Lang (SPÖ) spricht bei dem Projekt von einem „Quantensprung“ für die S-Bahn, Graz und den Südwesten. Wenn alles planmäßig funktioniere, werde man einen wesentlich besseren Takt für die Bevölkerung haben und auch entsprechende Anschlussmöglichkeiten. Außerdem sei der Ausbau ein wichtiger Schritt für Umwelt und Klimaschutz, so Lang. 16.000 Tonnen CO2 sollen jährlich durch den Umstieg auf Elektrobetrieb eingespart werden, so GKB-Direktor Franz Weintögl.

Bessere Anbindung für Bevölkerung

Vier Nahverkehrsdrehscheiben sollen GKB-Kunden dann an den anderen öffentlichen Verkehr anbinden, etwa an die Grazer Straßenbahnen: Diese Drehscheiben sollen in Graz-Straßgang und Wetzelsdorf, Seiersberg und Reininghaus entstehen. Außerdem werden 25 bis 30 neue E-Triebwagen angeschafft. Die GKB werde dadurch schneller, umweltfreundlicher und öfter fahren können, so Weintögl, der am Montag von einem Halbstundentakt sprach. Außerdem seien auch neue Haltestellen angedacht – vor allem zwischen Lieboch und Graz.