Bernhard Eisel
APA/AFP/ANNE-CHRISTINE POUJOULAT
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Sport

Radsport: Bernhard Eisel beendet Karriere

Bernhard Eisel hat am Dienstag im Alter von 38 Jahren via Facebook nach 19 Jahren als Profi seinen Rücktritt erklärt. Der Steirer bestritt mit zwölf Teilnahmen so oft wie kein anderer Österreicher die Tour de France.

Im Laufe seiner 19-jährigen Profilaufbahn bestritt der Sprinter und Klassikerspezialist laut eigenen Angaben mehr als 1.300 Renntage. In den vergangenen vier Saisonen fuhr Eisel für das südafrikanische Team Dimension Data, das seinen Vertrag nach einer Neuausrichtung für heuer aber nicht mehr verlängerte. Vor seinem Wechsel zu den Südafrikanern war er unter anderem in den Toprennställen T-Mobile, Highroad und Sky engagiert gewesen dabei unterstützte er u.a. Sprintstar Mark Cavendish bei zahlreichen von dessen Erfolgen und Bradley Wiggins 2012 beim Gesamtsieg in der Tour de France. Begonnen hatte Eisel seine Profikarriere 2001 beim italienischen Mapei-Team.

„Zeit für den nächsten Schritt auf meiner Reise“

„Die Möglichkeit, mit den prestigeträchtigsten Teams auf den größten Bühnen gefahren zu sein, war ein unglaubliches Privileg. Ich habe Freunde fürs Leben gefunden und habe rund um die Welt meinen Traum gelebt, aber jetzt ist es Zeit, den nächsten Schritt auf meiner Reise zu machen“, schrieb der eng mit Cavendish befreundete Eisel in seiner Rücktrittserklärung auf Facebook.

Die Rundfahrten Tour, Giro und Vuelta seien immer die größtmögliche Herausforderung für ihn selbst und vor allem gemeinsam als Team gewesen, aber auch die großen Klassiker wie Paris-Roubaix habe er geliebt. „16 Mal bei Paris-Roubaix zu starten und 16 Mal ins Ziel zu kommen, das ist eine Statistik, auf die ich besonders stolz bin.“ 2006 war er in der „Hölle des Nordens“ Fünfter geworden – mehr dazu in sport.ORF.at.

„Konnte das tun, was ich liebe“

Im März 2018 erlitt Eisel bei einem Rennsturz in Italien schwere Gesichtsverletzungen, sechs Wochen nach dem Unfall musste er wegen einer Gehirnblutung notoperiert werden. Trotz der schweren Verletzung im hohen Rennfahreralter hängte er noch eine weitere Saison an: „Das hätte schon mein vorzeitiges Karriereende sein können. Nicht jeder hat das Glück, aus eigenem Antrieb zurücktreten zu können, und so habe ich noch eine letzte Saison fahren können, das tun, was ich liebe, das lässt mich zufrieden und stolz aufhören“, schrieb Eisel und dankte seinen vielen Weggefährten und seiner Familie für die Unterstützung. Über seine genauen Zukunftspläne äußerte sich der in Kärnten lebende Familienvater nicht.