Was früher das Autostoppen war, ist heute das Bankerl-Sitzen – in Pinggau im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld zumindest. Die dort ansässige Landjugend hat mitten auf dem Marktplatz eine Holzbank mit der Aufschrift „Mitfahrbankerl“ aufgestellt, das allen Einwohnern die Möglichkeit bieten soll, von Pinggau zum gewünschten Ziel zu kommen.
Von Pinggau aus in die Welt
Das Prinzip ist schnell erklärt: Auf das Bankerl setzen, mit Hilfe großer Anzeigetafeln sein Fahrziel bekannt geben und auf einen Vorbeifahrenden warten, mit dem es gemeinsam ans Ziel geht: „Es werden die Katastralgemeinden aufgelistet und die größeren Orte wie Hartberg oder Pinkafeld. Es ist uns wirklich ein Anliegen, dass das genutzt wird und wir möchten auch, dass Leute, die sich nicht kennen, sich gegenseitig im Auto mitnehmen“, sagt die Initatorin Stefanie Koglbauer von der Landjugend Pinggau.
Bankerl vorerst noch meist leer
Obwohl viele Autos an dem Bankerl vorbeifahren, ist es oft noch leer. Diese Zurückhaltung erklärt sich Koglbauer mit der schlechten Bewerbung der neuen Mitfahrmöglichkeit: „Ich glaube, je länger das Bankerl steht und je mehr Leute davon wissen, umso mehr Autofahrer werden auch anhalten.“ Dazu kommt allerdings eine gewisse Skepsis, die vor allem bei älteren Generationen spürbar sei: „Die wollen nicht Autostoppen, die sind zu stolz, sich aufs Bankerl zu setzen.“
Anhalten per App als Alternative
Eine digitale Möglichkeit, sich eine Mitfahrgelegenheit zu organisieren bieten verschiedenste Apps. Hier mischt unter anderen auch das Grazer StartUp-Unternehmen „Greendrive“ mit. Wer die App nutzen will, muss sich nur registrieren, erklärt „Greendrive“-Gründer Jonathan Gutschi: „Dann trage ich ein, ich möchte zum Beispiel von dem Ort, wo ich mich befinde, nach Hause fahren und der Rest läuft im Hintergrund auf unseren Servern. Da schauen wir, welche Leute haben die selben Wege und man bekommt dann eine Benachrichtigung, wenn ein passender Fahrer oder eine passende Fahrerin gefunden wird.“