Rauchmelder
APA/dpa-Zentralbild/Patrick Pleu
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Chronik

Experten fordern Rauchmelder-Pflicht

Jedes Jahr werden in der Steiermark dutzende Menschen durch Brände verletzt oder sogar getötet. Experten fordern daher eine Rauchmelder-Pflicht für alle Gebäude, denn sie können im Ernstfall Leben retten.

Tragödien wie zuletzt auf der Pack im Bezirk Voitsberg sind eher die Ausnahme: Trotz Installation eines Brandmelders kamen am Dienstag drei Menschen beim Brand eines Einfamilienhauses ums Leben – mehr dazu in Drei Leichen nach Brand gefunden.

Lautes Geräusch oft einzige Rettung

In den meisten Fällen würden Rauchwarnmelder aber zu Lebensrettern, ist der Geschäftsführer der Landesstelle für Brandverhütung, Herbert Hasenbichler überzeugt, denn die meisten Brände beginnen schleichend und viele Brandtote werden im Schlaf überrascht: „Das Gefährliche daran ist, dass in den Nachtstunden ein Schwellbrand entsteht und durch die giftigen Gase, die eingeatmet werden, ein Munterwerden nicht mehr möglich ist. Das heißt, bevor ein Brand in Vollbrandphase übergeht, komme ich nicht mehr zum Erwachen. Somit ist das Geräusch des Rauchwarnmelders tatsächlich die einzige Möglichkeit, um hier munter zu werden und rechtzeitig die Rettung anzutreten.“

Warnmelder für alle Gebäude gefordert

In der Steiermark sind Rauchmelder seit 1. Mai 2011 bereits für alle neuen Einfamilienhäuser und Wohnbauten gesetzlich vorgeschrieben. Eine Nachrüstung für ältere Gebäude gibt es aber nicht. Das wolle man nun fordern, so Hasenbichler: „Wir werden an die neue Landesregierung sicher einen Appell richten, um Rauchwarnmelder auch zu fordern. Es gibt in Österreich nur ein Bundesland, das ist Kärnten, wo Rauchmelder in Bestandsbauten auch nachgerüstet werden müssen.“ 99 Prozent der Haushalte in Kärnten seien laut Hasenbichler daher mit Rauchmeldern ausgestattet.

Zwei Drittel der Haushalte ausgestattet

In der Steiermark, wo im vergangenen Jahr 100 Menschen durch Brände verletzt und sechs getötet wurden, liege man erst bei einer Abdeckung von 66 Prozent. Würde der Gesetzestext geändert werden, würde das Menschenleben retten, ist der Experte überzeugt: „Wir gehen davon aus, dass österreichweit circa 30 bis 50 Personen pro Jahr durch Rauchwarnmelder gerettet werden.“

Vom Land Steiermark heißt es, man werde die Erfahrungen im Bundesland Kärnten überprüfen. Vorerst appelliere man aber an die Eigenverantwortung jedes Wohn- bzw. Hausbesitzers, sich einen Rauchmelder einzubauen.