Hohe Tauern im Nebel
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Chronik

Zahl der tödlichen Alpinunfälle steigt

In Österreich verunglücken immer mehr Alpinisten tödlich. Im Vorjahr starben österreichweit 304 Menschen bei Alpinunfällen, neun mehr als im Zehnjahresmittel. In der Steiermark verloren 2019 43 Menschen auf den Bergen ihr Leben.

Wie schon in den vergangenen Jahren verunglückten auch im Vorjahr bei Alpinunfällen die meisten Menschen in Tirol gefolgt von Salzburg und der Steiermark. Das geht aus Zahlen des Kuratoriums für Alpine Sicherheit und der Alpinpolizei hervor.

Jeder zweite Tote beim Wandern und Bergsteigen

Fast die Hälfte aller Verunfallten in der Steiermark kam beim Wandern oder Bergsteigen ums Leben, nämlich 20. Neun Personen starben im Winter beim Skifahren oder auf einer Skitour. Dazu kamen noch tödliche Jagd- und Forstunfälle. 43 Personen verloren insgesamt in der Steiermark im alpinen Raum 2019 ihr Leben, das sind 13 mehr als im Zehnjährigen Mittel und somit mehr als im Österreich-Schnitt.

Ursachen für den Anstieg sind laut Klaus Pfaffeneder von der steirischen Alpinpolizei die immer größerere Beliebtheit verschiedenster Bergsportarten und die wechselnden Witterungsverhältnisse in den Winter- und Sommermonaten: „Es ändern sich die Schneeverhältnisse, es steigt die Lawinengefahr, die Pisten werden härter und sind schwerer zu befahren. Im Sommer sind die Tageshöchsttemperaturen sehr hoch und damit steigt die Herz- Kreislaufbelastung entsprechend.“

Körperliche Grenzen richtig einschätzen

Auch Forstunfälle im alpinen Raum nahmen im Vorjahr zu. 27 waren es im Vorjahr, fünf davon endeten laut Pfaffender tödlich: „Ursachen dahingehend sind sicher die Sturmschäden 2018 und auch die Schnee- und Lawineschäden aus dem Wetterereignis Anfang 2019.“

Signifikant stieg auch die Zahl der Unverletzten, die einen Notruf absetzten, sagte Pfaffeneder. 2019 waren es rund ein Drittel aller Notrufe. Viele Notrufe seien durch gute Tourenplanung zu vermeiden. Vor allem körperliche Grenzen sollten richtig eingeschätzt und die Wetterverhältnisse im Auge behalten werden, rät Klaus Pfaffeneder von der steirischen Alpinpolizei.