Ein russisches Paar – die Frau hochschwanger und ihr Freund, beide sehr geschäftstüchtig – ist eigentlich nur auf der Durchreise und strandet irgendwo im russischen Nirgendwo an einem Bahnsteig. Das Pärchen will mit dem normalen Volk nichts zu tun haben und nützt den rasenden Zug des Kapitalismus, um sein Leben zu finanzieren. Die beiden verkaufen der Landbevölkerung Toaster, eine Truppe unzufriedener Toaster-Besitzer will aber ihr Geld zurück und rückt den Verkaufsgenies aus der Großstadt ordentlich auf den Pelz.
Regisseur Jan Stephan Schmieding hat für seine Inszenierung einen Holzzugwagon ins Schauspielhaus gestellt, in dem sich die Szenerie abspielt. Hier prallen Welten aufeinander, genauso wie Egoismus und Gemeinschaftssinn, Tod und Geburt, Tradition und Erneuerung, Land und Stadt oder auch Sanftheit und Gewalt.
„Als erstes habe ich mich in den Chor der unbefriedigenden Toasterbesitzer verliebt, die kein Recht auf Rückgabe haben. Das Pärchen ist so eine Art postmoderne Bonnie&Clyde-Truppe, die beiden funktionieren über den Widerstand und gehen relativ hart miteinander um, darunter ist aber dann doch Liebe“, so Regisseur Jan Stephan Schmieding. „Schwarze Milch“ ist ein Stück ebenso rau und knallhart, wie berührend und melancholisch.