Murecker Bürgermeister Toni Vukan im Interview
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Politik

Unruhe in SPÖ wegen Namensliste Vukan

Die Niederlage bei der Landtagswahl ist kaum verdaut, schon gibt es Aufregung bei der steirischen SPÖ. Der langjährige Landesgeschäftsführer der SPÖ und Bürgermeister von Mureck, Anton Vukan, will bei der bevorstehenden Gemeinderatswahl nicht für die Partei, sondern mit einer Namensliste antreten.

Im Murecker Rathaus möchte Anton Vukan seinen Arbeitsplatz behalten. Um wieder ins Amt des Bürgermeisters gewählt zu werden, verzichtet er bei der Gemeinderatswahl im März explizit auf die Unterstützung der SPÖ und tritt mit einer Namensliste an.

„Parteipolitik hat auf Gemeindeebene nichts verloren“

Offenbar rechnet Vukan so mit einem besseren Abschneiden. „Es mag sein, dass die Partei nicht mehr dieses Standing haben und das gute Image, das sie einmal hatten. Das ist kein Geheimnis. Was ich aber immer wieder höre, und das ist auch meine Position: Parteipolitik sollte auf Gemeindeebene nichts verloren haben,“ sagt Vukan.

Was der erfahrene Regionalpolitiker nüchtern analysiert, hat aber durchaus politische Brisanz. Immerhin war Vukan zehn Jahre lang Landesgeschäftsführer der steirischen SPÖ und engster Vertrauter von Franz Voves. Er ist also nicht irgendjemand, der sich im Wahlkampf von der Partei abnabelt. Er habe mit dem designierten SPÖ Chef Anton Lang gesprochen und ihm von der Absicht erzählt. Glücklich sei dieser natürlich nicht, aber an der langjährigen Freundschaft zwischen den beiden Politikern werde das nichts ändern, so Vukan.

Parteimitgliedschaft will Vukan behalten

Seine Parteimitgliedschaft würde er ebenso wie seine Gesinnung nicht ablegen, so der Murecker Bürgermeister. Wenn die SPÖ Steiermark Hilfe brauche, stünde er auch zur Verfühung. Auf die Frage ob er hingegen keine Hilfe mehr von der SPÖ brauche, sagt Vukan: „Als Bürgermeister braucht man Hilfen von allen Seiten, von allen Fraktionen, die in der Landesregierung vertreten sind.“

Übrigens: auch der bisherige ÖVP-Vizebürgermeister will auf Vukans Namensliste kandidieren. Diese erfreue sich in der Bevölkerung großer Beliebtheit. SPÖ-Landesgeschäftsführer Günter Pirker wollte am Freitag zu dieser Causa kein Interview geben. Er lässt ausrichten, dass man Vukans Entscheidung bedaure und zur Kenntnis nehme und nun den SPÖ-Kandidaten für die Wahl in Mureck voll unterstütze.