Straßensperre im Winter
APA/EXPA/JOHANN GRODER
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Chronik

Nach Schneechaos: Notversorgung besser

Nach dem Schneechaos vor einem Jahr rüstet man in der Steiermark die Notversorgung mit neuen Geräten auf. Extremsituationen aller Art sollen so besser bewältigbar sein. Auch ein dritter Hubschrauberstützpunkt geht in Betrieb.

Als Folge des Schneechaos in der Steiermark im Winter 2019 hat man nun beschlossen, das „Notversorgungsnetzwerk“ weiter auszubauen. Damit will man für Extremsituationen wie starke Schneefälle, eine Geiselnahme, ein Amoklauf oder eine Grippe-Pandemie noch besser gerüstet sein.

Ultraschallgeräte für Notarztstützpunkte

Die 20 steirischen Notarztstützpunkte werden bis Ende des Jahres zusätzlich mit Ultraschallgeräten ausgerüstet, sagt Klaus Pessenbacher, Leiter der Notfall- und Katastrophenmedizin des Landes. Man habe dann die Möglichkeit, alle wichtigen Parameter des menschlichen Körpers wie Blutdruck, EKG etc. zu messen und auch zu übertragen und Bilder dazu zu haben. "Es ist damit möglich in die großen Körperhöhlen wie beispielsweise in den Brustkorb oder in den Bauch hineinzuschauen und zu schauen, ob der Patient nach einem traumatischen Erlebnis Flüssigkeit im Bauch hat oder ein Organ verletzt ist. Dann gibt es natürlich die medizinischen Maßnahmen wie Beamtmungsgeräte oder Defibrilatoren, sagt Pessenbacher.

Dritter Hubschrauberstützpunkt ab Sommer

Auch die Christophorus-Hubschrauber werden mit Ultraschallgeräten ausgerüstet. Mitte des Jahres wird zudem der dritte Hubschrauberstützpunkt, an dem in St. Michael bei der Kaserne gebaut wird, voraussichtlich in Betrieb gehen: Dann soll jeder Notfall in der Steiermark binnen 20 Minuten erreicht werden können. Und es kann auch in der Nacht geflogen werden.

Telemedizin: Ärzte per Video zuschalten

Erfolgreich getestet wurde auch die sogenannte „Telemedizin“, bei der etwa Chirurgen oder Internisten per Video hinzugezogen werden – das hat auch in Randgebieten funktioniert, sagt Klaus Pessenbacher: „Wir können in Bild und Ton kommunizieren. Wir können auch alle gemessenen Parameter übertragen, sodass der kontaktierte Kollege ein wesentlich besseres Bild des Patienten vor Ort hat.“

Große Bedeutung kommt auch dem „SIM Campus“ in Eisenerz zu. Hier kann im Simulationskrankenhaus sowie im Freigelände am Erzberg und in einem Stadtteil der Ernstfall von Teams aus dem In- und Ausland geprobt werden um noch besser für Ausnahmesituationen gerüstet zu sein – mehr dazu in Eisenerzer Simulationsspital geht in Betrieb (24.10.2019).