Sein eigener Chef zu sein – davon träumen viele; den Schritt in die Selbstständigkeit tatsächlich gewagt haben im Vorjahr täglich zwölf Steirer: Insgesamt 4.405 Menschen meldeten bei der Wirtschaftskammer eine neue Firma an, 3,9 Prozent mehr als 2018.
Der Wunsch nach Eigenverantwortung
Eigenverantwortung spielt dabei eine große Rolle, sagt Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk: „Man muss natürlich schon gut überlegen, hab ich mit meinem Produkt, mit meiner Dienstleistung Chancen am Markt, welche Möglichkeiten habe ich dabei. Und wir sind an der Seite dieser unternehmerischen Geburten dabei, um hier auch wirklich sicher zu stellen, dass die Lebensfähigkeit gewährleistet ist.“
Nach fünf Jahren sind zwei Drittel der Firmen noch am Markt. Immer mehr Frauen würden über die Selbstständigkeit ihre beruflichen Ziele verwirklichen: Fifty-fifty ist inzwischen der Anteil von Männern und Frauen bei den Neugründungen. Handwerk und Gewerbe liegen bei den Sparten voran, gefolgt von Handel sowie Information und Consulting.
Hauptmotiv: Neue Berufsperspektive
Was auffällt: Der Anteil an Selbstständigen, die ihre Firma zusätzlich zu einem Angestellten-Job betreiben, nimmt stark zu. Michaela Steinwidder, Leiterin des Gründerservice in der Wirtschaftskammer, weiß warum: „Ein Hauptmotiv ist sicher, seine Zeit und sein Leben flexibler zu gestalten, eine neue Berufsperspektive einzunehmen, die Verantwortung, die man im Unternehmen getragen hat, als Angestellter, in sein eigenes Unternehmen einzubringen. Und Einkommenssteigerung ist natürlich auch weiter ein Motiv für die Gründung.“
Mehr als 40.000 Kontakte und über 7.000 intensive Beratungen hat das Gründerservice der Wirtschaftskammer Steiermark im Vorjahr verzeichnet. Die meiste Hilfe brauchen Jungunternehmer demnach in Sachen Betriebswirtschaft.