Politik

Schladming: ÖVP-Heimkehrer bei Gemeinderatswahl

In Schladming im Bezirk Liezen hat die ÖVP die Weichen für die Gemeinderatswahl gestellt: Mit Siegfried Keinprecht wurde Mittwochabend ein Spitzenkandidat gewählt, der vor der letzten Wahl die ÖVP verlassen hatte und dann mit einer eigenen Liste angetreten war.

Weil die Schladminger Bürgermeisterin Elisabeth Krammel nicht mehr für die ÖVP kandidieren wird, musste ein neuer Spitzenkandidat nominiert werden. Bei der Ortsparteisitzung Mittwochabend fiel die Wahl auf Siegfried Keinprecht.

Überraschende Entscheidung

Das Ergebnis kommt insofern überraschend, weil der ehemalige Bürgermeister von Pichl-Preunegg im Streit um die Gemeindezusammenlegungen 2015 die ÖVP verlassen und die Bürgerliste „SchladmingNEU“ gegründet hatte. „Meine Aufgabe damals war ja ganz klar. 98 Prozent der Pichler Bürger wollten diese Fusion nicht, und ich wäre ein schlechter Bürgermeister gewesen, wenn ich das nicht bis zum letzten Tag bekämpft hätte“, so Keinprecht heute.

Vergangenheitsbewältigung abgeschlossen

Keinprecht schaffte mit der Bürgerliste den Einzug in den Schladminger Stadtsenat. Vor einem Jahr kündigte er dann an, bei der Liste nicht mehr weiter machen zu wollen. Mit der Sitzung am Mittwoch wurde nicht nur seine Rückkehr zur ÖVP fixiert, sondern auch die Vergangenheitsbewältigung abgeschlossen: „Hundertprozentig ja. Also für mich war es vom ersten Tag an klar, es gibt nur ein Miteinander, und es gibt eine Blickrichtung nach vorne. Die Vergangenheit habe ich relativ schnell hinter mir gelassen und gesagt, es muss weitergehen.“ Das sieht man offenbar auch in der ÖVP Schladming so, denn Keinprecht wurde einstimmig – bei einer Stimmenthaltung – zum Spitzenkandidaten gekürt.

Siegfried Keinprecht will sich künftig verstärkt Tourismusfragen, insbesondere der zuletzt aufgekommenen Zweitwohnsitz-Problematik – mehr dazu in Schladming: Bürgerinitiative gegen Zweitwohnungen (9.1.2020) –, widmen, und das mit hoher Wahrscheinlichkeit als neuer Bürgermeister der WM-Stadt Schladming: Als ÖVP-Spitzenkandidat stehen die Chancen dafür bestens.