Fußgänger-Zeichen auf Straße
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Verkehr

Wieder mehr tödliche Fußgängerunfälle

Acht Fußgänger sind im Jahr 2019 in der Steiermark bei Verkehrsunfällen getötet worden. Zwei mehr als im Jahr davor. 400 Fußgänger werden jedes Jahr verletzt. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) fordert Tempo 30 im Ort und mehr Gehwege zwischen Siedlungen und Ortsgebieten.

Insgesamt ist die Zahl der Verkehrstoten in der Steiermark im Jahr 2019 von 69 auf 68 gesunken. Die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Fußgänger ist jedoch von sechs auf acht gestiegen, macht der Verkehrsclub ÖSterreich (VCÖ) aufmerksam. In den vergangenen zehn Jahren sind 113 Fußgänger bei Verkehrsunfällen in der Steiermark ums Leben gekommen. Zudem wurden jedes Jahr mehr als 400 Personen verletzt.

Verkehrsplanung für Kinder und Ältere

„Fußgänger sind die schwächsten Verkehrsteilnehmer, insbesondere Kinder und ältere Menschen. Unser Verkehrssystem muss fehlertoleranter werden. Ein Fehler darf nicht mit schwersten oder gar tödlichen Verletzungen bestraft werden. Gerade im Ortsgebiet ist es daher wichtig, dass die Verkehrsplanung die Sicherheit von Kindern und älteren Menschen ins Zentrum rückt“, betont VCÖ-Sprecher Christian Gratzer.

Tempo 30 im Ortsgebiet

Ein wichtiger Schritt zu mehr Verkehrssicherheit im Ortsgebiet ist Tempo 30 statt 50. Tempo 50 soll im Ortsgebiet nur dort erlaubt sein, wo es aus Sicht der Verkehrssicherheit zulässig ist. Zudem brauche es in Wohngebieten sowie im Umfeld von Schulen und Spielplätzen verstärkte Verkehrsberuhigung. Der VCÖ empfiehlt Städten und Gemeinden die verstärkte Umsetzung von Begegnungszonen, da diese die Verkehrssicherheit erhöhen.

Anbindung von Siedlungen forcieren

Handlungsbedarf gibt es auch außerhalb der Ortsgebiete. Wenn nur eine Freilandstraße eine Siedlung mit dem nächstgelegenen Ortsgebiet verbindet, dann ist das ein Sicherheitsrisiko, das rasch zu beseitigen sei. Es sollte zum Standard der Verkehrsinfrastruktur gehören, dass es zwischen einer Siedlung und dem nächstgelegenen Ortsgebiet einen sicheren Gehweg gibt, betonen Experten des VCÖ. Welche Verbesserungen vor Ort von Fußgängern gewünscht werden, erhebt der VCÖ im Rahmen einer Umfrage. An dieser kann auch online unter teilgenommen werden.