Wissenschaft

Medizintechnik ermöglicht EKG aus Matratze

Mehr als 300 Experten nehmen am Montag und Dienstag in Graz an einer der größten europäischen Konferenzen für Medizintechnik teil. Dabei werden neue Methoden diskutiert, etwa dass ein EKG künftig aus der Matratze ablesbar sein wird.

Mediziner, Forscher, Unternehmer und Experten aus vielen Bereichen aus 20 Nationen reisten zu der zweitägigen „Health Tech Hub Styria“ an, die an der Medizinischen Universität Graz stattfindet. Im Fokus der Medizintechnik-Konferenz steht die Sensorik.

Vernetzung von Medizin, Forschung und Wirtschaft

Bei einer der medizintechnischen Neuheiten geht es um das EKG aus der Matratze. Chronisch Kranke oder Reha-Patienten können mit dieser neuen Methode rund um die Uhr medizinisch beobachtet werden. Werte und Daten der Aufzeichnung werden direkt an den Arzt übermittelt. Aber auch das Vernetzen spielt bei der „Health Tech Hub“ eine sehr wichtige Rolle. Forscher, Start-Ups, Investoren und Firmen sind bei der Konferenz anwesend. Initiator Lars-Peter Kamolz sagte, dass man im Bereich der Medizintechnik auch über die steirischen und österreichischen Grenzen hinausblicken müsse: „Ziel ist einfach auf der einen Seite internationale Partner in die Steiermark zu holen und auf der anderen Seite für steirische Gründer den internationalen Markt zu öffen.“

Wichtige Informationen für Mediziner und Pflegepersonal

86 StartUp-Unternehmen nehmen deshalb an der Konferenz in Graz teil, zum Beispiel DigniSens. Es entwickelt im Rahmen der Sensorik ein Produkt, das dieses Jahr noch auf den Markt kommen soll, sagte Entwickler Simon Werba: „Es ist ein kleines Gerät, das auf eine Pflegewindel geheftet wird und das Pflegepersonal in Echtzeit darüber informiert, wie sieht es mit einer Pflegewindel aus. Muss sie gewechselt werden, ist jemand gestürzt und wie sieht es mit dem Dekubitus, also mit der Hautschädigung der pflegenden Patienten aus, haben sie sich schon selbst umgelagert oder muss das Pflegepersonal noch umlagern?“

Sensorik spielt aber nicht nur bei diesem Produkt eine Rolle, sagte Martin Mössler, Geschäftsführer des Sience Park in Graz. „Sensorik ist in vielerlei Hinsicht medizinisch gesehen die Zukunft der nächsten fünf Jahre, die StartUps, die sich erfolreich entwickeln werden, werden sicher sensor-basierte StartUps sein.“ Mit Hilfe neuer High-Tech-Medizin wird es künftig verstärkt möglich sein, dass sich der Arzt aufgrund von veränderten Werten beim Patienten meldet und nicht mehr umgekehrt.