Kellner serviert Tablett mit Kaffee
APA/HERBERT NEUBAUER
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Wirtschaft

Fachkräfte: Zuwanderung für Herk wichtig

Der Fachkräftemangel in der Wirtschaft bleibt laut jüngster Analyse der Wirtschaftskammer (WKO) Steiermark weiterhin akut. Ohne qualifizierte Zuwanderung funktioniere es nicht, so Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk.

Weil die starken Jahrgänge in den kommenden Jahren in Pension gehen und viel weniger junge Menschen nachrücken, werden bis 2030 50.000 Fachkräfte fehlen, schlägt die Wirtschaftskammer Alarm: Nach der jüngsten Untersuchung der WKO hatten im vergangenen Jahr 60 Prozent der Betriebe Umsatzeinbußen, weil ihnen Fachkräfte gefehlt haben, um die Aufträge auszuführen.

Herk: „Zahlen sind dramatisch“

Die Zahlen seien dramatisch, sagt Herk, Präsident der Wirtschaftskammer Steiermark: „Ja, wir haben den sogenannten Fachkräfteradar, da können wir in jede Region schauen. Wenn ich als Beispiel bringen darf, etwa in Gleisdorf kommen auf einen arbeitslosen Elektroinstallateur sechs offene, gemeldete Stellen. Das heißt, das ist natürlich eine gewaltige Diskrepanz, und da sind wir gefordert, mit all unseren Möglichkeiten und Aktivitäten hier bei diesem Thema entgegenzuwirken.“

„Brauchen offene und ehrliche Debatte“

Insgesamt ist der Fachkräftemangel besonders stark im technischen Bereich und in der Gastronomie, es gibt aber auch massive Unterschiede zwischen einzelnen Regionen und Bundesländern: In Wien gibt es zum Beispiel fast doppelt so viele Bewerber pro freier Stelle wie in der Steiermark – daher auch die Forderungen der Wirtschaftskammer, die Mobilität von Arbeitssuchenden zu erhöhen und unternehmensnahe Ausbildungen noch mehr zu forcieren, und, so Herk, „am Ende des Tages wird es ohne qualifizierte Zuwanderung nicht funktionieren, hier braucht es eine offene und ehrliche Debatte“.

In der Bildung müsse man sich zudem bemühen, die Jugend möglichst gut zum Einsatz zu bringen – etwa durch das Talentcenter oder die EuroSkills2020, so der Appell des Wirtschaftskammerpräsidenten.