Skifliegen am Kulm
APA/ERWIN SCHERIAU
APA/ERWIN SCHERIAU
Sport

Skifliegen: Qualifikation am Kulm abgesagt

Nach einer zweijährigen Pause ist die Skiflug-Schanze auf dem Kulm in Bad Mitterndorf an diesem Wochenende wieder Schauplatz eines Weltcups. Am Freitag allerdings musste die Qualifikation gestrichen werden.

Wie befürchtet wurde am Freitag das Training sowie die Qualifikation für das erste von zwei Weltcup-Skifliegen auf dem Kulm abgesagt – zu starke Windböen verhinderten ein erstes Abtasten der Weltklasse-Athleten auf dem Flugbakken in Bad Mitterndorf. Es sollen nun am Samstag alle 53 Athleten im Bewerb ohne Qualifikation starten, die Wetterprognose verspricht weit besseres Wetter.

„Wir sind Kulm“

„‚Wir sind Kulm‘. Wir wollen dieses Jahr als Region und als Land alle gemeinsam hinter dem Kulm stehen. Wir wollen wieder ein neues Volksfest schaffen, wir wollen wieder eine neue Aufbruchsstimmung schaffen, und da geht es eigentlich darum, dass sich die Leute wieder wohlfühlen, dass die Leute gerne zu uns in die Region kommen und dass sie einen Spaß haben“, sagte Organisationsteamchef Christoph Prüller im Vorfeld – nach dem Rücktritt des bisherigen OK-Chefs Hubert Neuper Anfang 2019 übernahm sein Team die Organisation für 2020.

Mario Stecher, der sportliche ÖSV-Leiter für den Sprunglauf, freut sich, dass seine Athleten endlich wieder vor heimischer Kulisse Ski fliegen können: „Nicht nur mit Stefan Kraft ist die Mannschaft heuer sehr kompakt, auch Michael Hayböck ist zum Beispiel aufstrebend. Man kann sich auf jeden Fall einiges von diesem Skifliegen erwarten.“

„Vom Schloßberg bis zum Hauptplatz“

Der Kulm ist eine von nur vier Skiflugschanzen weltweit, der Schanzenrekord wird von Peter Prevc gehalten. „Mit Hilfe von Google habe ich nachgemessen, und der Schanzenrekord von 244 Metern kann genau mit der Strecke vom Schloßberg bis zum Hauptplatz in Graz verglichen werden. Das ist eine großartige Leistung, diese Strecke in der Luft zu überbrücken“, sagte Karl Schmidhofer, Präsident des Steirischen Skiverbands, und lobte den Kulm als eines der wichtigsten Sportevents der Steiermark.

„Solche Veranstaltungen sind ein Aushängeschild für die Steiermark und rücken unser Bundesland in das internationale Rampenlicht“, sagte auch Sportlandesrat Christopher Drexler (ÖVP). Der für Infrastruktur zuständige Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang (SPÖ) stimmt zu: Vonseiten des Landes flossen 400.000 Euro ins Budget, die gesamte Summe wollte man nicht nennen. Der Hauptsponsor ist nach wie vor der ÖSV.

Ganzjahresnutzung geplant

Um die Veranstaltung wirtschaftlicher zu gestalten, sei künftig eine ganzjährige Nutzung des Kulms geplant: „Das Problem ist, dass man den Kulm von null auf hundert hochfahren muss, das ist sehr teuer. Wir wollen daran arbeiten, aus dem Kulm eine touristische Ganzjahresattraktion zu machen“, sagte der Bad Mitterndorfer Bürgermeister Klaus Neuper. Führungen zur Absprungschanze und ein Museum seien nur zwei der Möglichkeiten.

Keine Besucherrekorde geplant

Neu ist bei dem diesjährigen Event, dass Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren gratis auf das Gelände können. Besucherrekorde wolle Organisationschef Prüller heuer aber keine aufstellen: „Wir wollen etwa 25.000 Besucher über das ganze Wochenende erreichen. Es soll eine Aufbruchsstimmung in eine neue Ära generiert werden und Lust auf den Zweijahresrhythmus entstehen.“

Auch das Verkehrskonzept wurde geändert: Busse dürfen heuer wieder auf der Bundesstraße direkt vor dem Schanzengelände geparkt werden, es gibt zwei Großparkplätze für Pkws und einen Innerortshuttle. An der Schanze selbst wurden nur die Windnetze aus Sicherheitsgründen erneuert.