Künstliche Intelligenz
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Wissenschaft

TU Graz macht künstliche Intelligenz sicherer

Internationale Experten auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz sind derzeit in Graz zu Gast. Dabei wird auch ein von der EU gefördertes Projekt vorgestellt, das die Arbeit künstlicher Intelligenz besser erklärbar und sicherer machen soll.

Im Alltag sind wir längst von Künstlicher Intelligenz umgeben – manchmal merkbar, manchmal nicht: Diagnosen beim Arzt oder im Krankenhaus werden beispielsweise häufig mit Hilfe von Programmen erstellt, und dass man per Sprachsteuerung dem Handy Befehle geben kann, funktioniert nur, weil das Mobiltelefon selbstständig auf Millionen von Daten zugreifen kann und so versteht, was wir ihm sagen.

„Die Möglichkeiten frühzeitig erkennen“

Alleine an der TU Graz beschäftigen sich aktuell mehr als 200 Forschende mit dem Thema Künstliche Intelligenz, sagt TU-Rektor Harald Kainz: „Wir entwickeln im Bereich der Künstlichen Intelligenz Basistechnologien, aber auch Anwendungstechnologien im Bereich der Ingenieurswissenschaften. Es geht hier also um eine Vielzahl von Themen, und die meisten unserer Studienprogramme haben hier bereits Vorlesungen und Übungen zu diesem Thema, was ganz wichtig ist, weil die jungen Leute sollen frühzeitig erkennen, welche Möglichkeiten die Künstliche Intelligenz bietet.“

Neue Algorithmen für mehr Sicherheit

In Graz findet noch bis Dienstag eine Tagung von internationalen Experten zur Künstlichen Intelligenz statt. Am Montag wurde dabei auch das sogenannte COMET-Modul „DDAI – Data Driven Artificial Intelligence“ vorgestellt. Mit einem Budget von vier Mio. Euro sollen in den kommenden vier Jahren Algorithmen erstellt werden, die es für Unternehmen einfacher machen, sicher mit Künstlicher Intelligenz zu arbeiten.

Mehrere Unternehmen stellen ihre Daten zur Verfügung – allerdings verschlüsselt, sodass die Konkurrenz nicht darauf zugreifen kann. Durch die Algorithmen soll dann aber nachvollziehbar sein, wie Systeme mit Künstlicher Intelligenz diese Daten verarbeiten, schildert Gerhard Schagerl von AVL List: „Wenn ein Fahrzeug autonom fährt, möchte man natürlich wissen, warum das jetzt links abbiegt, oder warum es jetzt gerade eine Vollbremsung durchführt. Solche Dinge müssen reproduzierbar und erklärbar sein. Wir arbeiten mit vielen Daten, das Geschäft mit Daten ist in der AVL ein wesentlicher Bestandteil und wird in der Zukunft natürlich noch mehr werden.“

Europa kann mit Privatsphäre punkten

Was den Zugang zu Daten anbelangt, hätten die USA und China eindeutige Vorteile gegenüber Europa, sagen die Experten – Stichwort Datenschutz; dafür könnten europäische Firmen bei Privatsphäre und Sicherheit punkten.

Koordiniert wird das Projekt vom Grazer Know-Center, das eng mit zahlreichen internationalen Einrichtungen vernetzt ist; zum Projektteam gehören unter anderem auch die TU Graz sowie die steirischen Firmen AVL List, Magna Steyr, AT&S und NXP.