ABD0061_20191129 – GRAZ – …STERREICH: Eine Demonstration am Freitag, 29. November 2019, anlŠsslich des 4. Weltweiten Klimastreiks der Plattform „FridaysForFuture“ in Graz. – FOTO: APA/INGRID KORNBERGER
APA/INGRID KORNBERGER
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Chronik

Ein Jahr „Fridays for Future“

Freitag ist Klimastreiktag – zumindest seit einem Jahr: Insgesamt 25.000 Menschen gingen seither in der Steiermark alle zwei Wochen auf die Straßen, und das soll auch weiter so bleiben.

Die „Fridays for Future“-Bewegung bleibt laut: Sind an diesem Freitag wieder viele Jugendliche – auch Schulklassen samt Lehrern – mit dabei, so zog die Bewegung im letzten Jahr bei insgesamt 25 Veranstaltungen in der Steiermark rund 25.000 Menschen auf die Straße.

„Es ist nicht viel passiert“

Aktivistin Sophia Schwab zog (Zwischen-)Bilanz: „Es ist nicht viel passiert, und für mich gibt es immer zwei Möglichkeiten: Entweder wir hören jetzt auf zu streiken und akzeptieren, dass die Politiker nicht reagieren, oder wir streiken weiter und zeigen ihnen, wie wichtig das Thema für uns ist.“

„Wir müssen anfangen, uns anzupassen“

Sie wollen nicht nur kritisieren, sondern aufzeigen und auch Lösungen präsentieren: In einer sogenannten Vision formulierte die „Fridays for Future“-Bewegung Möglichkeiten, dem Klimawandel entgegenzuwirken – auch hier in der Steiermark. Umsetzen muss sie allerdings die Politik, sagt Thomas Eitzenberger: „Was uns fehlt, ist der Mut der Politik, reinen Tisch zu machen. Wir müssen in den nächsten zehn bis 15 Jahren von 100 Prozent CO2-Emission auf null kommen, das wird nicht mit Elektroautos, noch mit Wasserstoff passieren. Womit wir uns retten können, ist, indem wir anfangen, uns zu ändern, uns anzupassen.“

In der Bevölkerung selbst habe sich viel getan, schildert Aktivistin Lina Brügger: „Man merkt schon, dass das Bewusstsein viel größer geworden ist, dass Leute darüber reden. Das Problem ist, dass Reden alleine nicht hilft, man muss jetzt anfangen, etwas dafür zu tun.“

„Oldies for Future“

Auch Rudolf Reiter zog die Demonstration am Freitag in die Grazer Innenstadt: Der pensionierte Lehrer will sich einbringen und „Oldies for Future“ ins Leben rufen. „Mein Ansatz wäre, dass die Alten – und da zähl’ ich einfach dazu – dass die das stark unterstützen und mitmachen. Ich denk’ an meine Nachkommen, aber ich denke, man hat auch insgesamt eine Verantwortung für die Welt“, so Reiter.

„Es sei viel passiert, nun braucht es Nägel mit Köpfen“

Durch die Fridays for Future Bewegung sei viel ausgelöst worden. Das Besondere sei, dass vor allem durch die Jugendlichen ganz viel passiert sei, sagt der Klimaexperte Gottfried Kirchengast. Durch die Bewegung von Klimaaktionen gemeinsam mit wissenschaftlicher Information und Spaß gemeinsam mit dem Ernst des Klimaschutzes.

Jetzt gelte es aber, Nägel mit Köpfen zu machen, so Kirchengast. Man habe 2019 gemerkt, dass ein Bewusstsein geschaffen wurde durch das Zusammenarbeiten von Wissenschauft, Politik und Mitgliedern der Klimaaktionsbewegungen. Auch in der Steiermark habe sich einiges getan. Stichwort Klimafonds oder Klimakabinett.