Kohlekraftwerk Mellach
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Wirtschaft

Kraftwerk Mellach: Innovation statt Kohle

Mit Ende dieser Heizsaison wird das letzte Kohlekraftwerk in Österreich Geschichte sein. Es steht in Mellach im Süden von Graz und ist seit 1986 in Betrieb. Nun soll am Standort Mellach ein Innovationszentrum mit den Schwerpunkten Wasserstoff und neue Speichertechnologien entstehen.

Der Verbund-Standort in Mellach soll das Symbol des Richtungswechsels in der Energiewirtschaft werden. So entsteht am zwölf Hektar großen Standort in Mellach ein Innovations- und Forschungszentrum mit den Schwerpunkten grüner Wasserstoff und neue Speichermöglichkeiten.

Aus Sonne und Wind wird Wasserstoff

Bereits angelaufen ist der Testbetrieb für ein spezielles Wasserstoff-Produktionsverfahren, bei dem mit Überschussstrom aus Sonne und Wind Wasserstoff produziert wird, sagt Robert Zechner vom Verbund: „Dieser Wasserstoff wird dann auch künftig im Gaskraftwerk Mellach als Brennstoff verwendet werden können. Das heißt, Österreichs leistungsstärkstes Kraftwerk, das derzeit ausschließlich mit fossilem Erdgas betrieben wird, wird dann hinkünftig auch zum Teil mit grünem Wasserstoff, also teilweise klimaneutral betrieben werden können.“

In Zusammenarbeit unter anderem mit der Technischen Universität Graz wird also versucht, schrittweise den Wasserstoff als Brennstoff für das Gaskraftwerk einzusetzen. Das Projekt nennt sich „Hotflex“, die sogenannte Hochtemperatur-Elektrolyseanlage befindet sich derzeit gerade in der Phase der Inbetriebsetzung.

Gasturbinen in Mellach arbeiten weiter

Das Kohlekraftwerk Mellach, welches nun mit Ende der Heizsaison geschlossen wird, wurde 1986 mit einer Leistung von 246 Megawatt in Betrieb genommen. Seit damals hat es im Winter vor allem den Großraum Graz mit Fernwärme versorgt.

Wenn Windstrom oder Sonnenstrom im Netz fehlen, wird das Gasturbinenkraftwerk Mellach mit einer Leistung von 838 MW weiter zur Netzstützung herangezogen werden. In Zukunft aber eben auch mit Strom aus Wasserstoff.