Osram
APA/dpa/Matthias Balk
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Wirtschaft

Osram sieht ams-Übernahme positiv

Die größte Übernahme eines österreichischen Unternehmens nimmt Gestalt an. In den kommenden Monaten wird der bayrische Lichtkonzern Osram fixer Teil des Sensor- und Chipherstellers ams AG aus Premstätten bei Graz. Osram sieht dadurch für beide Unternehmen noch bessere Chancen am Weltmarkt.

Vor gut zwei Jahren wollte Osram ams kaufen, nun ist es umgekehrt. Noch gibt es einige Hürden zu überwinden, bevor die Steirer die komplette Kontrolle über das dreimal so große Traditionsunternehmen Osram erhalten. Vor der Osram-Hauptversammlung am Dienstagvormittag hat Osram-Vorstandschef Olaf Berlien exklusiv gegenüber dem ORF Radio über den Zusammenschluss gesprochen.

Der 57 Jahre alte Vorstandschef sieht nun vor allem die Chance, dass der neue Konzern gerade gegenüber den USA und China Standards setzt, etwa in den Bereichen Medizin, Mobilität und Industrie. „Gemeinsam mit ams, zusammen sind wir in über 50 Ländern aktiv, entsteht jetzt ein europäischer Champion. Von daher glaube ich, sind wir hier extrem gut aufgestellt“, so Berlien.

Neuer Konzern soll 300 Millionen Euro einsparen

Zunächst müssen sich jedoch beide Firmen auf eine flaue Konjunktur einstellen. Der für Osram wichtige Automarkt hat Absatzschwierigkeiten. Bei ams könnte der wichtige Kunde Apple wegen des Coronavirus in Produktions- und Lieferschwierigkeiten geraten. Berlien: „Wir gucken sicherlich mit Sorge auf das Jahr 2020. Aber im langfristigen Trend ist Osram wie ams mit seinen Produkten exzellent positioniert.“

Konsens herrscht offenbar, wenn es um die Einsparungen im Zuge der Übernahme geht. Die Rede ist zunächst von 300 Millionen Euro. Das soll nicht auf Kosten von Osram gehen. Ams wolle einen Großteil des Standortes Singapore zu Osram nach Malaysien verlagern.

Namenssuche für neuen Großkonzern

Noch offen ist der Name des neuen Konzerns mit derzeit mehr als 33.000 Beschäftigten und insgesamt 5,5 Milliarden Euro Umsatz. „Das Unternehmen wird mindestens den Namen Osram drinnen haben, und vielleicht tragen wir auch nur einen Namen, und dann wird es sicher jener sein, den alle kennen“, denn, so Berlien, jedes Kind kenne den bayrischen Lichtspezialisten.